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Ebrach: Nur noch die Gehsteige räumen


Autor: Anette Schreiber

Ebrach, Donnerstag, 19. Januar 2017

Wie weit und wo sollen die Ebracher Gemeindebürger Schnee und Eis "zu Leibe" rücken? Kopfzerbrechen im Gremium.
Jetzt ist genau geregelt, wo in der Gemeinde Ebrach Schnee zu schieben ist für Günter Mahr vom Lebensmittelmarkt. Foto: Walter Hanslok


Im Sommer ist es ja noch relativ einfach: Gehsteige sind samstags zu kehren, wo es keine gibt, dann eben einen Teil der Straße. Wie aber sieht es mit der Bürgerpflicht beim Räumen und Streuen im Winter aus? Der Ebracher Marktgemeinderat hatte jedenfalls so seine Mühen, nicht auf Paragrafen-Glatteis auszurutschen.

Letztlich so zeigten die Ausführungen von Bürgermeister Max-Dieter Schneider (SPD) und Verwaltungschef Walter Hanslok, geht es um eine Handhabe, um säumige Bürger an ihre Verantwortung in Sachen Kehren, Räumen, Streuen "erinnern" zu können; und um Sicherheit, was den Versicherungsschutz betrifft.

"Wenn einer den Gehsteig nicht schiebt, oder nicht kehrt im Sommer, werden wir immer wieder aufgefordert, ihn anzuschreiben", schilderte Schneider den Sachverhalt. "Dafür brauchen wir eine Verordnung; die letzte lief am 27. Dezember aus."

Bislang musste in der Ortsdurchfahrt bei übergeordneten Straßen (Staats-/Bundes-/Kreisstraßen), an denen keine Gehsteige sind, auf der Straße eine Fläche von einem Meter freigeräumt oder gekehrt werden. Im Winter fährt hier aber eigentlich der Schneepflug durch. So gibt es einen Bereich, in dem man gehen kann. Außerdem scheint ein Meter dem Gremium zu breit.

Ein weiterer Aspekt ist der, dass der Räumdienst in den Straßen die weiße Fracht oft nur an die Ränder und damit auch auf Gehwege räumt. Eine wirklich praktikable Lösung schien nicht in Sicht.

Schließlich wurde die Verordnung so modifiziert, dass Gehsteige gekehrt und frei geschoben werden müssen, Straßen nur im Sommer und auf lediglich 50 Zentimeter Breite gekehrt werden müssen.


Mit der Arbeit zufrieden

Mit Zufriedenheit vernahm das Gremium den Jahresbericht zur professionellen Jugendarbeit über den Verein für innovative Sozialarbeit und konkret von Jugendarbeiter Florian Essel. Der verabschiedete sich damit allerdings nach über zwei Jahren schon wieder aus Ebrach. Er wird aber in der Restzeit noch seinen Nachfolger einarbeiten. Mit Applaus und einem Präsent würdigte das Gremium sein Engagement.

Für Kopfzerbrechen sorgen die Realschüler aus dem Gemeindeteil Eberau, die mit dem Bus nach Ebrach kommen und nur ein Wartehäuschen auf der südlichen Seite der B 22 haben. Letztlich zeichnete sich keine Lösung ab, zumal es sich um ein temporäres Problem handeln könnte, unter anderem weil nur die Tage mit Regen oder Schnee problematisch sind: Denn Schüler, die auf der Straßenseite mit Buswartehäuschen warten, werden oft von den wechselnden Busfahrern nicht als Fahrgäste Richtung Ebrach erkannt. Möglicherweise finden sich hier noch Lösungen, signalisierten die Kommentare der Räte.