Drogenkriminalität: Zwei Brüder in Bamberg vor Gericht
Autor: Jutta Behr-Groh
Bamberg, Donnerstag, 26. Januar 2017
47 und 59 Jahre alt sind die beiden Männer, die seit Donnerstag früh in Bamberg vor dem Gericht stehen. Es geht um Drogendelikte und mehr.
Wegen verschiedener Rauschgift-Delikte, des unerlaubten Besitzes von Waffen, Munition und zum Bau von Sprengsätzen geeigneter Chemikalien stehen seit dem heutigen Donnerstag zwei Männer in Bamberg vor Gericht. Die Angeklagten sind 59 und 47 Jahre alt und Brüder und wohnten bis zu ihrer Festnahme im April 2016 in Forchheim und Fürth.
Die Große Strafkammer des Landgerichts hat für das Verfahren vier weitere Sitzungstage bis zum 22. Februar terminiert. Doch zur Stunde scheint fraglich, ob der Prozess überhaupt fortgesetzt wird. Kammervorsitzender Manfred Schmidt hat die Verhandlung bis 11 Uhr unterbrochen. Man berät hinter verschlossenen Türen über eine Rüge der Verteidigung: Diese moniert die Gerichtsbesetzung.
Den beiden Angeklagten werden jeweils zahlreiche Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz zur Last gelegt. Der Ältere, der zuletzt im Landkreis Forchheim wohnte, soll seit zehn Jahren Geschäfte mit Drogen machen, der Jüngere immerhin seit 2013.
Im Oktober 2014 reisten beide gemeinsam von Forchheim aus nach Tschechien, wo sie für rund 70 000 Euro mehrere Kilogramm Metamphetamin kaufen wollten. Das Geschäft kam allerdings nicht zustande, weil die vietnamesischen Dealer sie - ausgerechnet - für verdeckt operierende Polizeibeamte hielten.
Der 47-Jährige war der Anklageschrift zufolge bei seiner Festnahme nicht nur im Besitz von illegalen Drogen. In seiner Wohnung in Fürth und in seinem Keller fanden Ermittler Munition und mehr als 22 Kilogramm unterschiedlicher Chemikalien. Diese waren nach Auffassung der Staatsanwaltschaft zum Bau von Sprengsätzen oder Pyrotechnik geeignet und bestimmt.
Der 59-Jährige verfügte der Anklageschrift zufolge ebenfalls über Munition und einen funktionsfähigen Revolver, ohne im Besitz der waffenrechtlichen Erlaubnis zu sein.
Mehr über das Verfahren lesen Sie später auf infranken.de und morgen im Fränkischen Tag.