Drei wollen Baunachs Bürgermeisteramt
Autor: Anette Schreiber
Walsdorf, Donnerstag, 06. Februar 2020
Ekkehard Hojer tritt nicht mehr an. CBB-Kollege Tobias Roppelt will Bürgermeister werden,, ebenso Andrea Weigler (CSU) und Manuela Fößel (SPD/FBB).
In den vergangenen 18 Jahren hat Ekkehard Hojer die Geschicke der Stadt Baunach gelenkt. Bereits im vergangenen Sommer hatte der CBB-Mann bekannt gegeben, dass er für keine weitere Amtszeit zur Verfügung steht und Platz für Jüngere macht. So tritt aus seiner Gruppierung, der Christlichen Bürgerschaft Baunach, nun der amtierende Dritte Bürgermeister Tobias Roppelt bei der Bürgermeisterwahl am 15. März an. Neben ihm erheben aber auch zwei Damen Anspruch auf den Chefsessel im Rathaus: Andrea Weigler von der CSU und Manuela Fößel als gemeinsame Kandidatin von SPD und FBB.
Nach der Ära Hojer sehen alle Kandidaten Ansätze für Veränderung. Tobias Roppelt möchte eine bessere Kommunikation zwischen Rathaus und Bürgern, will Entscheidungen transparenter, nachvollziehbarer machen, wozu er regelmäßige Bürgerversammlungen und Sprechstunden abhalten sowie ein kostenloses Mitteilungsblatt für alle Haushalte einführen möchte. Im Stadtrat würde Andrea Weigler gerne eine "Kultur des Diskutierens und Beratens" einführen. Dafür soll das Gremium vorab zur Verfügung stehende Informationen erhalten, damit es " um die besten Lösungen ringen" kann.
Auch Manuela Fößel will mehr Bürgernähe durch Transparenz, dabei bildet die Einrichtung eines Bürgerinformationsportals eine Option. Sie möchte zudem die Meinung jedes Einzelnen hören, abwägen und in Entscheidungen einfließen lassen.
Während sich alle Drei bei mehr Bürgernähe und Transparenz als dringendes Handlungsfeld nahezu einig sind, sieht Manuela Fößel auch bei der Verbesserung der Lebensqualität im Ortskern Bedarf. Etwas getan werden müsse ihrer Ansicht nach auch bei der Verkehrssituation an der Bundesstraße aus. Notwendig ist für Manuela Fößel die Förderung von Betriebsneuansiedlungen und des Einzelhandels im Ortskern. Für Klima und Umwelt ist für sie die Unterstützung alternativer Mobilitätskonzepte (Bürgerbus/-mobil, Radwegausbau) erforderlich. Hier gibt es Gemeinsamkeiten mit Andrea Weigler.
Für sie stehen eine leistungsfähige Infrastruktur und Mobilität (z.B. Rufbus, gut funktionierendes Mobilfunknetz) sowie ein Einzelhandelskonzept und sichere Schulwege mit ganz oben auf der Agenda. Für Familien und Soziales fordert sie ein Konzept zur Wohnbedarfsentwicklung mit Berücksichtigung der Aspekte Bauplätze und Wiederbelebung des Leerstandes. Ebenfalls bedarf es eines Konzeptes zum demografischen Wandel: Plätze für Mittags- und Ferienbetreuung, Tagespflege, Betreutes Wohnen, Mehrgenerationentreffs, Mehrgenerationenwohnen. In der Generalsanierung der Schule wiederum sieht Tobias Roppelt "das Großprojekt der kommenden Jahre". Der Erhalt des Schulstandortes "ist enorm wichtig für unsere Stadt".
Endlich entstehen müsse auch die langersehnte Mehrzweckhalle. Der aktuelle Stadtrat hat bereits die Weichen gestellt. Intensiv will Roppelt sich zudem für die Ortsumgehung einsetzen, um die Baunach schon lange kämpft. Sie muss im Osten entstehen, um das Industriegebiet anzubinden und innerorts die Wohnqualität zu erhöhen. Sollten die drei Bürgermeister-Kandidaten wider ihre Bemühungen doch nicht den Chefsessel im Rathaus erobern, so sehen sie für sich jeweils durchaus auch andere Wege, um der Stadt Baunach zu helfen.
Für Vereine und Ehrenamtliche
Tobias Roppelt würde sich weiterhin aktiv für die Vereine mit ihren ehrenamtlichen Helfern einsetzen, so wie er es bisher getan habe. Für Manuela Fößel steht fest, dass sie als "kritisch konstruktive Bürgerin" politisch aktiv und engagiert bleibt. Wenn sie wieder in den Stadtrat und Kreistag gewählt wird, will Andrea Weigler die Themen ihres Wahlprogramms einbringen und sich aktiv dafür einsetzen, Mehrheiten zu gewinnen.