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Die Stadt, der Müll und die Gefahren


Autor: Sabine Christofzik

Bamberg, Mittwoch, 30. Dezember 2015

In Bamberg gilt auf dem Domplatz, dem Michaelsberg und der Altenburg ein Abbrennverbot für Feuerwerkskörper.
Ein Banner am Domplatz weist auf das Böller- und Raketenstartverbot hin.  Foto: Stadt Bamberg


Bamberg wiegt nicht. "Manche anderen Städte machen das, wir nicht", sagt Ulrike Siebenhaar von der Pressestelle auf die Frage, ob sich die durchschnittliche Menge des Silvestermülls in der Welterbestadt in Tonnen-Zahlen festmachen lässt.

Was die großen und die kleinen Kehrmaschinen am 1. Januar und den Tagen danach von den Fahrbahnen und Plätzen putzen, kommt in die Müllverbrennung - im Gegensatz zu normalem Straßenkehricht, der sich weiterverarbeiten lässt.

In welchen Straßen die Fahrzeuge mit den kreiselnden Besen und den Saugrohren unterwegs sind, kommt darauf an, wie in dem betreffenden Gebiet per Satzung die Reinigung geregelt ist.

Kein Böller-Müll dürfte eigentlich dort anfallen, wo nicht geböllert werden darf. Die Stadt Bamberg weist darauf hin, dass auf dem Domplatz, auf dem Michaelsberg und auf der Altenburg ein Abbrennverbot für Feuerwerkskörper gilt.



Hier und auch in unmittelbarer Nähe anderer Kirchen sind weder Raketen noch Böller erlaubt. "Solche Feuerwerkskörper, besonders wenn sie von minderer Qualität sind, erhöhen das Risiko erheblich, dass der historische Gebäudebestand in Brand geraten könnte", heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Bürgerspitalstiftung wird die Zugänge zum Michaelsberg in der Silvesternacht für die Öffentlichkeit sperren. Zutritt haben lediglich Besucher der dort ansässigen Gastronomie, des Theaters, des Museums und des Seniorenheims.

"Die Polizei wird auch in diesem Jahr wieder verstärkt entsprechende Kontrollen durchführen", kündigt die Stadt an.


Die Feuerwehr mahnt zur Vorsicht

Ausgebrannte Partyräume, schwer verletzte Gäste und tragisches Ende ausgelassener Feten: Beim Jahreswechsel kommt es erfahrungsgemäß zu zahllosen Zwischenfällen bei Silvesterfeiern. "Gefährlich ist die Kombination von Alkohol, Feuerwerkskörpern und Unachtsamkeit", warnt Hermann Schreck, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV).

Er appelliert an alle Organisatoren und Gäste von Feiern, durch umsichtiges Verhalten Unfälle zu vermeiden. "Denken Sie bereits beim Schmücken der Räume an das Freihalten der Fluchtwege und schwer entflammbare Dekoration", rät Schreck.

Beim Jahreswechsel komme es vor allem in engen Partykellern, vollgestellten Gartenlauben oder normalerweise anderweitig genutzten Hallen zu Bränden durch leicht entflammbare Dekorationsartikel. Zudem verzeichneten die Rettungsdienste viele Einsätze durch in der Enge gezündetes Tischfeuerwerk oder Knallkörper, die in Personengruppen explodieren.


Wer trinkt, wird unachtsam

"Ausgelassenheit durch Alkoholkonsum fördert die Unachtsamkeit - schnell werden dann Wunderkerzen im trockenen Weihnachtsbaum entzündet oder Heizstrahler mit Jacken bedeckt", erklärt der Experte. Kombiniert mit der Enge und fehlenden Fluchtwegen in Privaträumen, die nicht für große Feiern ausgelegt sind, kann dies auch zur Panik im Brandfall führen.

Auch im Straßenraum lauern laut Schreck Gefahren für Feiernde: "Viele Unfälle entstehen beim Abbrennen von Feuerwerkskörpern - insbesondere dann, wenn diese unsachgemäß gezündet werden."