Die fränkische Polizei zieht Bilanz nach Orkan Friederike: mehr als 200 Einsätze in Franken
Autor: Redaktion
Bamberg, Freitag, 19. Januar 2018
Der Orkan Friederike ist auch an Franken nicht spurlos vorbei gezogen. Die fränkische Polizei zieht Bilanz.
Bilanz nach Sturmtief "Friederike": In Deutschland verloren mindestens acht Menschen ihr Leben durch den Orkan. Die Schäden belaufen sich auf eine halbe Milliarde Euro. "Friederike" gilt als der schwerste Sturm in Deutschland seit "Kyrill".
Auch über Franken fegte der Sturm hinweg und forderte die Einsatzkräfte. Mehr als 900 Mal wurde die Polizei in Bayern am Donnerstag zu Einsätzen gerufen. In Oberfranken kam es zu über 120 Einsätzen. Der Schwerpunkt lag hier vor allem in der Zeit von 12:00 - 17:00 Uhr, wie die Polizei berichtet.
Sachschäden entstanden nur vereinzelt, so wurden zwei Fahrzeuge von umstürzenden Bäumen beschädigt und ein Hausdach zum Teil abgedeckt. Der Gesamtschaden dürfte in diesen Fällen ca. 15.000 Euro betragen.
Die Beamten im Bereich des Polizeipräsidiums Mittelfranken hatten rund 100 sturmbedingte Einsätze, die Schäden lagen nach Angaben der Polizei im mittleren fünfstelligen Bereich. In Nürnberg musste die Feuerwehr mehr als hundert Mal ausrücken. Verkehrsstörungen und Schäden seien "nicht so schlimm ausgefallen, wie zu erwarten war", hieß es.
Überblick der Sturmschäden in Franken
Stadt und Landkreis Coburg: Losgerissene DachziegelnZwischen Heldritt und Grattstadt, im Coburger Rummental und dem Heckenweg stürzten Bäume auf die Straße. Wegen der starken Windböen wurden im Kanonenweg und in der Callenberger Straße Dachziegel von Hausdächern losgerissen. Die Coburger Feuerwehr musste ein Hausdach unter Zuhilfenahme einer Drehleiter absichern um das Hinabfallen weiterer Dachziegel zu verhindern. In der Callenberger Straße fielen mehrere Ziegel auf ein Auto und verursachten einen Schaden von mehreren tausend Euro. Verletzt wurde dabei glücklicherweise niemand. Auch in der Scheuerfelder Straße kam es kurzfristig zu Behinderungen, nachdem ein Altkleidercontainer auf die Straße geblasen wurde. Ansonsten hielten sich die Sturmschäden in Grenzen.
Bad Neustadt (Lkr. Rhön-Grabfeld): Friederike ließ die Gegenstände fliegen
In der Kastanienallee flog ein Trampolin durch einen Windstoß aus einem Anwesen auf die Fahrbahn und krachte gegen die Front eines dort fahrenden Kia. Dabei entstand Blechschaden in Höhe von ungefähr 500 Euro. Eine 42-jährige Frau öffnete auf dem Parkplatz am Busbahnhof ihre Fahrertüre. In diesem Moment erfasste eine Windböe die Türe und schlug sie gegen einen danebenstehenden BMW. An dessen Beifahrertüre entstand ein Schaden von ca. 250,Euro. Auch auf der B 279 fiel kurz hinter Schönau einem fahrenden Renault ein Ast, der aus dem Wald angeflogen kam, auf die Frontscheibe und verursachte einen Schaden von 500 Euro.
Schweinfurt-Werneck: A7 und A71 Schäden in Höhe von etwa 50.000 Euro
Durch die starken Windböen wurde einige Fahrzeuge auf der A7 und A71 beschädigt.So kippten ein unbeladener Lkw mit Anhänger auf der Grenzwaldbrücke um. Die Bergung des Lkw-Gespannes konnte erst in der Nacht begonnen werden, da es auf Grund der Windgeschwindigkeiten nicht möglich war einen Kran aufzustellen.
Ebenfalls wurde ein Autofahrer von einer starken Windböe erfasst und dadurch gegen die Mittelschutzplanke gedrückt und ein Autofahrer mit Anhänger geriet auf der A71 durch den Wind ins Schlingern und kippte um. Das Auto wurde dadurch herumgedreht und stand entgegen der Fahrtrichtung. Auch eine Notrufsäule an der A7 hielt dem Sturm offensichtlich nicht stand und wurde so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass diese nicht mehr funktionsfähig ist und nun ausgetauscht werden muss.
Durch den starken Wind wurde bei zwei Sattelaufliegern auf der A71 jeweils das Dach aus der Verankerung gerissen. Bei einem der Sattelauflieger verlief die Suche nach der Dachplane erfolglos.
Es gab keine Verletzen.
Bad Brückenau (Lkr. Bad Kissingen): Keine freie Fahrt durch Schnee
Der Fahrer eines Schulbusses konnte die Leimbachstraße aufgrund der winterlichen Straßenverhältnisse nicht sicher befahren. Daher wurden die Kinder durch die Feuerwehr und die Polizei sicher zur Schule gebracht, während der Räumdienst wieder für die Befahrbarkeit der Straße sorgte.
Weniger Geschick zeigten zwei Fahrer von Lastkraftwagen. Ein 44-Jähriger fuhr von Bad Brückenau in Richtung Oberbach, bis er nicht mehr vorwärts kam und schließlich im Straßengraben landete. Ähnlich erging es dem Führer einer Sattelzugmaschine auf der B286 bei Volkers. In beiden Fällen musste schweres Bergungsgerät anrücken, um die Lastkraftfahrzeuge wieder zurück auf befestigten Straßenuntergrund zu bringen.
Poppenlauer (Lkr. Bad Kissingen): Baum stürzt auf Fahrzeuge
Am Donnerstagmittag wurde in Poppenlauer in der Hauptstraße aufgrund des Sturmtiefs Friederike ein Kastanienbaum entwurzelt und stürzte auf die Fahrbahn. Dabei wurden zwei Fahrzeuge beschädigt. Durch eine weitere Windböe stürzte ein Bauzaun auf eines der bereits durch den Baum beschädigten Fahrzeuge. Insgesamt entstand ein Sachschaden in Höhe von circa 4.500 Euro.