Die Häschaader Narren sind los
Autor: Harald Rieger
Hirschaid, Sonntag, 01. Februar 2015
Die "fünfte Jahreszeit" tobt. Und in Hirschaid begeisterte der Ortskulturring an zwei Abenden vor jeweils ausverkauftem Haus mit seiner 16. Prunksitzung. Draußen war's eisig kalt, drinnen stieg das Stimmungsbarometer unaufhörlich.
Nasskaltes Wetter herrschte zu vorgerückter Stunde in der Marktgemeinde. Es schneite sogar heftig. Währenddessen ging's in der Jahnhalle heiß her. Viereinhalb Stunden lang - der Elferrat hatte sich wohl der "Sparpolitik" seines neuen Bürgermeisters Klaus Homann (CSU) angepasst und das Programm zeitlich deutlich gestrafft - wurde geklatscht, mitgeschunkelt und herzlich gelacht. So sorgten Hunderte von Ehrenamtlichen einmal mehr vor, hinter und auf der Bühne dafür, dass die 16. Prunksitzung in Häschaad vor zwei Mal ausverkauftem Haus eine quietschbunte Veranstaltung der "fünften Jahreszeit" wurde.
Flotte Sprüche
Durch den kurzweiligen Abend führte traditionell die Gesellschaftspräsidentin und Hirschaids zweite Bürgermeisterin Ramona Gensel. Sie sang, moderierte und hatte immer einen flotten Spruch auf den Lippen. Ansonsten trugen über zwanzig Programmpunkte zu einem gelungenen Abend bei. Die bunte Palette reichte von diversen Garde- und Showtänzen über Büttenreden bis hin zu Sketchen. Und ganz gleich ob nun die Jugend der Tanz-Rhythmus-Garde oder die Jüngsten der "Lollipop"-Garde (beziehungsweise am Sonntag die "Maniacs") des MC Sassanfahrt die Beine wirbeln ließen - es war immer eine Augenweide.
Originell auch die zahlreichen Showtänze des Abends. So entführten die Unique Dancer's das Publikum nach New York, während der Frauenbund Zuschauern den Kosmos der "Jacob Sisters" ebenso wie Heidis Bergwelt zeigte. Und die Tanz Rhythmus Gruppe Generation II zu einem Roadtrip durch die USA einlud.
Erdbeerbowle an den Wänden
In die Bütt stiegen Edwin Jungkunz und Johanna Theobald. Während der (Stamm-)Gast aus Mainleus sich allerhand Gedanken rund um Valentinstagsgeschenke machte, schilderte Nachwuchsbüttenrednerin Johanna den Verlauf einer zünftigen Geburtstagsfete. Am Ende klebte die Erdbeerbowle an den Wänden und der Holzgrill im Wohnzimmer fing Feuer. Natürlich kamen ausgerechnet dann die Eltern heim, sahen die ganze Sauerei und schimpften r fürchterlich. Tröstlich, dass die Oma zur Enkelin hielt und gelassen meinte: "Mach dich nicht verrückt. Den selben Mist hat dein Vater vor dreißig Jahren auch verzapft."
Das Trio Alt, Krapp und Renner erheiterte die Gemüter mit dem "Schock am Morgen" - einer lustiger Verwechslungsszene. Viel Beifall und Zugaberufe gab es auch für den "Harem von Ägypten (verkörpert von den Männern des Regnitzauer Gartenbauvereins). Ebenso liebte das närrische Publikum die "Village People", sprich Männer der Showtanzgruppe. Bei Letzteren tobte die Frauenwelt, es flogen sogar Schlüpfer auf die Bühne.
Im sexy Kleid
Ja, und was ein wahrer Faschingsprinz ist - wie Benjamin I. - der verteilt an dem Abend keineswegs nur Küsschen und Faschingsorden. Er steht auch im Sketch seinen Mann beziehungsweise seine Frau. So machte Benjamin I., verkleidet als Faschingsprinzessin mit langer Robe, beleuchteter Schärpe und gelben Gummistiefeln, seiner Lieblichkeit Kathrin I. volle Konkurrenz. Nachdem sie ihm endlich zeigte, wer die "richtige" Prinzessin ist, blieb Benjamin alias Gerda dann auch nichts anders übrig, als sich auf musikalische Weise ein Bier zu holen.
Alles in allem vergingen die viereinhalb Stunden wie im Fluge und am Ende tobte der Saal. In diesem Sinne "Helau Häschaad"...