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Die Finger am Gabelmann in Bamberg sind wieder dran


Autor: Sebastian Martin

Bamberg, Freitag, 04. November 2016

Dank eines FT-Lesers und vielen Spenden ist der Gabelmann wieder hergestellt. Dem Neptun wird in Zukunft der Dreizack so schnell nicht aus der Hand fallen.
Bildhauer Albert Ultsch und Michael Krüger (v.l.) von der Stadtdenkmalpflege am Gabelmann Foto: Matthias Hoch


Lächelt er vielleicht sogar ein bisschen? Fast scheint es so, wenn man den Gabelmann in Bamberg in diesen Tagen beobachtet. Der ansonsten so streng drein blickende Neptun hat auch allen Grund zur Freude, hat er doch alle Finger seiner linken Hand wieder. Und Gregor Hofmann freut sich mit ihm.

Dem FT-Leser ist es zu verdanken, dass die "Operation" am Gabelmann so schnell über die Bühne gegangen ist: "Im Mai ist mir zufälligerweise aufgefallen, dass ihm die Finger fehlen", erzählt der 75-Jährige. Ausgerechnet diejenige Hand der Statue war beschädigt, mit der der Gabelmann seinen Dreizack fest umschlossen hält. Die Finger müssen in der Vergangenheit abgebrochen sein.

Und da Hofmann, der eigentlich aus Hallstadt kommt, den Gabelmann als zentrale Figur in Bamberg lieben gelernt hat, setzte er sich für dessen Reparatur ein.

Nachdem er vergebens versucht hatte, Geschäftsleute zur Finanzierung zu bewegen, wendet er sich an den FT. Durch die täglich erscheinende Kolumne "Aufgegabelt" war Hofmann auf die Idee gekommen, für eine Reparatur zu werben. Mit Erfolg.


Frühzeitige Reparatur des Gabelmanns in Bamberg

Ein Großteil der benötigten Gelder sind zusammengekommen: Der Spendenaufruf brachte 390 Euro ein, die FT-Leser für die Aktion beim Hilfsverein "Franken helfen Franken" der Mediengruppe Oberfranken (MGO) überwiesen. Die MGO rundete den Betrag auf 500 Euro auf. Auch der Bürgerverein Mitte gab 360 Euro dazu, liegt diesem doch viel am Erhalt der Skulptur: Bereits im vergangenen Jahr hatte der Verein 3000 Euro für die Sanierung der Brunnentechnik und eine Reinigung durch das Amt für Denkmalpflege gespendet.

Die Stadt konnte nun frühzeitig die Reparatur der Hand in Auftrag geben. Laut Michael Krüger, Chef der Denkmalpflege, wäre die rund 1500 Euro teure Reparatur ansonsten erst im nächsten oder übernächsten Jahr erfolgt.
Die Sandstein-Statue wurde im Übrigen 1697/1698 von Johann Kaspar Metzner geschaffen. 450 Jahre ist die Statue, wie zunächst im FT publiziert, also nicht alt. Der Neptun stehe gut da: "Er ist insgesamt in einem guten Zustand", so Krüger. Das bestätigt Bildhauer Albert Ultsch, der die Reparatur vornahm.

Noch steht das Gerüst um den Gabelmann. Nächste Woche soll der Feinschliff folgen. Und Leser Gregor Hofmann ist glücklich: "Wichtig ist, dass die Finger wieder dran sind und seine Gabel hält!"