Die Bahn steigt um auf Deutsch
Autor: Stefan Fößel
Bamberg, Sonntag, 23. Juni 2013
Weniger falsches und unnötiges Englisch soll es künftig in den Hinweisen der Bahn geben. Doch die zweisprachigen Durchsagen bleiben - und damit ein Stück Völkerverständigung.
Manchmal setzen sich Sprachästheten wie Peter Ramsauer dann doch durch. "Mietrad-Angebot" klingt doch viel besser als "Call-a-Bike", oder? Naja, zumindest deutscher. Denn die Bahn verfolgt einen ehrgeizigen Plan, sie will sich von einigen ihrer lässigen, pseudoenglischen Sprachkonstrukte trennen. So drehte sie bereits den Service Point durch den Duden. Die "BahnCard" wurde hingegen verschont, denn sie klingt wohl, selbst in den Ohren des Verkehrsministers.
Auch ein schönes Stück Völkerverständigung müssen wir nicht missen, da die Durchsagen weiterhin zweisprachig bleiben. Das gelingt gelegentlich in herrlichem Fränkisch- oder Schwäbisch-Englisch, wie es Lothar Matthäus und Günther Oettinger nicht schöner beherrschten.
"Senk ju vor träwelling with Deutsche Bahn." Ja freilich, wir fahren gerne mit der Bimmelbahn. Auch wenn mit der neuen Deutsch-Kampagne ein sinnlicher Begriff von den Bahnhöfen verschwindet: Die "Kiss and Ride"("Küss und Fahr")-Zonen werden wieder zum schnöden "Kurzzeitparken".