Die Ampel in Waizendorf kommt wieder weg
Autor: Hans Kurz
Waizendorf, Mittwoch, 20. Mai 2015
Nach dem schweren Unfall vor gut einem Jahr sahen die Waizendorfer und Stegaurach die Anlage als richtige Lösung. Doch sie wird kaum genutzt. Nun müssen Alternativen für eine verbesserte Schulwegsicherheit gefunden werden.
Seit über einem Jahr steht in Waizendorf eine Ampel. Doch es ist bereits seit einiger Zeit klar, dass sie bald wieder abmontiert wird. Aufgestellt wurde die Ampel in der Folge eines schweren Unfalls, bei dem am 28. Januar ein siebenjähriger Schüler beim Überqueren der Frensdorfer Straße von einem Auto erfasst und schwer verletzt wurde. Anwohner und auch Stegauracher Lokalpolitiker hatten die Bedarfsampel einmütig und vehement gefordert, wohl wissend um diesen Gefahrenpunkt. So traurig es klingt, der Unfall machte es erst möglich, dass die Ampel versuchsweise errichtet wurde. Denn an einer Staatsstraße mit relativ geringem Verkehrsaufkommen ist das normalerweise nicht möglich.
Nach gut einem Jahr scheinen die Benutzerzahlen so niedrig zu sein, dass die Anlage wieder abgebaut wird. Das hatte Bürgermeister Thilo Wagner (FW-FL) bereits im März im Gemeinderat angekündigt.
Das die Ampel dermaßen wenig in Anspruch genommen wird, liegt sicher auch daran, dass die Gemeinde in Absprache mit der Schule und dem Busunternehmen bereits kurz nach dem Unfall die Route des Schulbusses geändert hat. Der nimmt jetzt in der Stegauracher Straße einen Teil der Schüler auf, fährt dann bis Höfen und hält auf dem Rückweg an der Frensdorfer Straße auf Höhe der Kapellenstraße - also auf der anderen Straßenseite als zuvor. Die Schüler aus dem östlichen Teil Waizendorfs müssen die Staatsstraße nicht mehr überqueren. Die alte Haltestelle, in deren Nähe sich der Unfall ereignete, wird nur noch vom Linienbus Richtung Frensdorf angefahren.
Erste Vorschläge
Doch damit will sich die Gemeinde nicht begnügen. Sie hat nach dem Unfall außerdem ein Verkehrskonzept für Waizendorf in Auftrag gegeben, dessen Ergebnis nun vorgestellt wurde. Wobei das Ergebnis noch lange keine in Stein gemeißelte Lösung aller Probleme ist. Es handle sich vielmehr um Vorschläge, die als Grundlage für weitere Verhandlungen mit den Zuständigen Verkehrsbehörden, dem Straßenbauamt und dem Landratsamt, dienen sollen.
Die Ideen, die Ingenieur Heinz Zettl vom Büro Steinbacher Consult dem Gemeinderat vorstellte, reichen von optischen Hilfsmitteln bis zu möglichen baulichen Veränderungen im Straßenraum. So könnte etwa die Bucht an der früher auch vom Schulbus genützten Haltestelle rückgebaut werden - und so haltende Busse zur Verlangsamung des Straßenverkehrs beitragen.