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Der Stammtisch "Wilde Tupfer" auf infranken.de


Autor: Anna Lienhardt

Burgebrach, Freitag, 20. Februar 2015

Die neuen Gemeindeseiten auf dem Internetportal des Fränkischen Tages werden unter anderem von Vereinen genutzt, die dort Beiträge veröffentlichen. Stefan Drescher präsentiert den Stammtisch "Wilde Tupfer" aus der Mustergemeinde Burgebrach.
Stefan Drescher befüllt die Gemeindeseite burgebrach.gemeinde.de mit Informationen zu seinem Verein. Foto: Ronald Rinklef


Auf Facebook sind sie bewusst nicht vertreten, über eine eigene Internetseite verfügen sie auch nicht. Aber auf gemeinde.infranken.de, da haben sich die "Wilden Tupfer" eigens angemeldet. Genauer gesagt hat das Stefan Drescher für seinen Verein übernommen. "Ich glaube, das bringt uns was für die Öffentlichkeitsarbeit", sagt der 40-Jährige aus dem Burgebracher Gemeindeteil Oberköst.

Eine Öffentlichkeit, die bereits 75 Vereine aus dem Landkreis Bamberg nutzen. Denn sie alle sind mit einer eigenen Vereinsseite auf gemeinde.infranken.de online.

Dort laufen alle Informationen aus dem Heimatort zusammen: Artikel aus der Lokalredaktion des Fränkischen Tages genauso wie Veranstaltungen, Fotoserien oder von Lesern verfasste Beiträge. Wer von der Übersichtsseite ins Detail wechseln will, klickt sich über die Reiter "Fotos", "Veranstaltungen", "Öffentliches Leben" oder "Vereine" durch.

In letztgenanntem Bereich landet man auch beim "Stammtisch Wilde Tupfer Oberköst", der mit dem Vereinslogo, ein Männlein mit Hut und Bierflasche, augenzwinkernd dazu mahnt: "Trink mit Verstand". Was kann man sich allgemein unter diesem Verein vorstellen? Eine Charakteristik hat Stefan Drescher in einer digitalen Vereinsbeschreibung gleich mit eingefügt. Eine Option, die jeder Verein hat, der sich auf der Gemeindeseite anlegt.

 


Vereinsbeschreibung online
Bei den "Wilden Tupfern" ist da zu lesen: "Unser Verein wurde am Kirchweihdienstag 1977 in Oberköst im Gasthaus ,Zum Schwarzen Adler' durch mutige junge Männer gegründet. Auf unsere Fahne haben wir uns die Ausübung und Pflege der Tradition, des Brauchtums und der Geselligkeit geschrieben." Darunter hat Drescher Kontaktdaten für Interessierte angegeben.

"Wir kümmern uns um das Johannisfeuer, richten ,Mensch ärgere dich nicht'-Turniere für Kinder und Erwachsene aus und unternehmen Vereinsausflüge. Besonders geprägt ist unser Verein durch die Kirchweih - schließlich sind wir an einem Kirchweihdienstag entstanden", erläutert Drescher.

 

Seit 1990 richten die Tupfer die Kerwa im Ort selbst aus. Nach der nächsten wird es sicherlich viele Fotos geben, die Drescher auf der Vereinsseite hochladen will. Für die Feuerwehr hat er das bereits getan. Diese möchte er auch als eigenen Verein anlegen, um dann beispielsweise Texte und Fotos von Prüfungen ins Internet zu stellen - etwa vom Jugendleistungsmarsch.
Ebenfalls interessant ist für Drescher die Funktion,Veranstaltungen eintragen zu können, die im Veranstaltungskalender mit anderen Ankündigungen in einer Übersicht zusammenlaufen. Für das Tupfer-Mitglied ist klar: Der Termin für die nächste Kirchweih ist Pflicht.

Sprichwort in Oberköst
Woher stammt eigentlich der Name des Vereins? Zu Zeiten der Gründungsmitglieder gab es laut Stefan Drescher ein Sprichwort in Oberköst dafür, wenn man "einen drauf machen wollte.

Hier hieß das ,tupfen'". Und woher kommt das "Wilde" vor den "Tupfern"? "Das steht für das Spontane, Unorganisierte, eben aus einer Laune heraus", erläutert Drescher. Gerade für Spontan-Aktionen schätzt er das Angebot der Gemeindeseiten.
Auf ihrer Weinachtsfeier haben die "Wilden Tupfer" in einer kurzfristigen Aktion Spenden gesammelt, um die Renovierung der Kirche "Mariä Himmelfahrt" in Oberköst zu unterstützen. Einen kurzen Beitrag dazu hat Drescher denn auch gleich auf gemeinde.infranken.de hochgeladen.

22 Jahre lang war Drescher Kassier, nun ist er in der Ausschussarbeit tätig. "Momentan sind wir dabei, unseren Vorstand umzubauen. Unsere Vorsitzenden sollen ein bisschen jünger werden, damit neue Ideen eingebracht werden", erklärt er.

Gerade für die Nachwuchsarbeit findet er die Gemeindeseiten sinnvoll. Die Jüngeren würden schneller mit der Internetseite zurecht kommen, für manch Älteren sei sie anfangs schon eine gewisse Hürde.

Drescher hofft, dass es "bunt wird auf den Seiten". "Wenn sich das rumspricht, denke ich schon, dass die Leute mitmachen." Der 40-jährige Oberköster schlägt vor, dass Vorstände und Schriftführer in den Vereinen ihre Leute ansprechen, um das kostenlose Angebot der Mediengruppe Oberfranken, zu der der Fränkische Tag gehört, bekannter zu machen.

Wer selbst in einem Verein Mitglied oder auf andere Weise in seinem Heimatort aktiv ist, braucht nur auf gemeinde.infranken.de zu gehen und kann dann den Ortsnamen eingeben - oder stellt diesen gleich vornan, zum Beispiel burgebrach.infranken.de.

Vereine entscheiden über Inhalt
Wer welche Inhalte im Namen des Vereins veröffentlichen darf und soll, entscheiden die Vereine selbst. Stefan Drescher findet zum Beispiel, dass Fotos aus der "Stammtisch-Hütte" der "Wilden Tupfer" zu privat sind. Bei der Oberköster Kirchweih schaut es da ganz anders aus. Wie häufig Beiträge veröffentlicht werden, dafür macht sich der Verein keine starre Vorgabe. "Wir warten ab, wie sich das Ganze entwickelt. Die Gemeindeseiten sehe ich als Spielwiese", sagt Drescher.