Der neue ganze Stolz der Gemeinde
Autor: Andrea Spörlein
Buttenheim, Freitag, 05. Oktober 2018
Das neue Rathaus in Buttenheim füllt viele Lücken und erntet reichlich Lob von allen Seiten.
Am 7. Mai 1976 hatte der junge Marktgemeinderat Herbert Karmann den Antrag gestellt, über den Neubau eines Rathauses in Buttenheim nachzudenken und die notwendigen Voraussetzungen und Möglichkeiten zu prüfen. Nun konnte sein Sohn Michael Karmann, in seiner Funktion als Buttenheimer Bürgermeister, das neue und eigentlich auch erste Buttenheimer Rathaus offiziell in Betrieb nehmen.
Über den Bau eines Rathauses war in der Vergangenheit viel diskutiert worden. Zuerst waren andere Projekte, wie zum Beispiel Dorferneuerungsmaßnahmen, Kindergarten- und Schulbau, wichtiger. Bei der Frage nach dem möglichen Standort prüfte man verschiedene Alternativen, die alle wieder verworfen wurden. Letztendlich hatte sich der aktuelle Gemeinderat für den Standort in unmittelbarer Nähe zum "alten" Buttenheimer Rathaus, ursprünglich zwei Lehrerdienstwohnungen, entschieden. Der Neubau des Rathauses entstand an der Stelle des früheren Schulhauses, welches 1907 gebaut und in den 1970er Jahren abgebrochen wurde.
Damit konnte dieser Platz einer Nutzung zugeführt und die Lücke im Straßenraum geschlossen werden. Das Gebäude rückt leicht aus der Straßenfront der Nachbarbebauung heraus, um damit seine Sonderstellung im Ortsbild hervorzuheben. Das Raumprogramm umfasst neben den Büro- und Verwaltungsräumen ein großes und modernes Bürgerbüro sowie einen Sitzungssaal für den Marktgemeinderat und rund 30 Plätze für Besucher. Nun sind endlich die notwendigen Sozialräume vorhanden und es gibt Besprechungszimmer, die es unter anderem erlauben, Angelegenheiten der Bürger diskret und ohne Zuhörer zu regeln.
Ein moderner Multifunktionsraum bietet ein stimmungsvolles Ambiente für Trauungen. Mithilfe eines Aufzugs können alle Etagen barrierefrei genutzt werden. Für das Levi-Strauss-Museum sind dringend benötigte Depoträume entstanden. Die Gesamtfläche des Gebäudes beträgt 800 Quadratmeter.
Das neue Rathaus weist vielfache Merkmale des regionaltypischen Bauens auf. Trotzdem wurde nicht historisierend gebaut und die Entstehungszeit nicht geleugnet. Auf einem einfachen rechteckigen Baukörper ruht ein steiles Ziegeldach mit knappen Dachüberständen.
Stehende Fensterformate betonen die Massivbauweise. Sie werden frei rhythmisiert und erzeugen ein lebendiges Bild. Das Bürgerbüro im Erdgeschoss wird durch eine vorgesetzte Stelenwand akzentuiert. Eine Besonderheit stellen die 45 Zentimeter starken Ziegelaußenwände dar. Zusammen mit der Bauteiltemperierung und der Nachtauskühlung haben sie bereits in der Hitzeperiode dieses Sommers für angenehme Raumtemperaturen gesorgt.
Regionale Unternehmen
Die geplanten Baukosten von rund 2,5 Millionen Euro sind, trotz steigender Baupreise, eingehalten bzw. sogar leicht unterschritten worden. Diese müssen von der Marktgemeinde alleine geschultert werden. Der Rathausneubau wurde mithilfe eines Projektträgers realisiert. Dadurch war es möglich die Rathausverwaltung zu entlasteten und regionale Unternehmen zu berücksichtigen.