Der Mond hat einen Schatten
Autor: Stefan Fößel
Bamberg, Freitag, 26. April 2013
Auch Himmelskörper leiden unter dem Jo-Jo-Effekt und werden immer wieder kugelrund. Aber wenn sich unser Mond mal verschämt in den Schatten drückt, schauen wir Menschen nur noch genauer hin.
Unser Mond ist eine Nachteule. Wenn wir uns auf die Arbeit quälen, hat er sich schon verzogen. Sein großer Auftritt beginnt erst, wenn die anderen langsam müde werden. Nacht für Nacht bannt er die Blicke, dabei ist sein Repertoire recht überschaubar: aufgehen, untergehen, nur selten kriegt er Besuch. Woraus die ungeladenen Gäste dann gleich einen "großen Schritt für die Menschheit" ableiten. Für den Mond hingegen waren die hopsenden Männchen nur wie eine kurze Insektenplage.
Nicht zuletzt im Frühjahr aber wird der Mond mit einem allzu menschlichen Problem konfrontiert: Er kann abnehmen wie er will - bald ist er wieder kugelrund. Dieses Problem teilt er mit anderen Himmelskörpern, manche von ihnen dauerhaft adipös. Selbst die lang angelegte Hula-Hoop-Übung des Saturn hat noch keine sichtbare Veränderung herbeigeführt.