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Der Kemmerner Apfelmarkt ist eine echte Attraktion


Autor: Johannes Michel

Kemmern, Sonntag, 08. Oktober 2017

Zum 19. Mal lud der Kreisverband zum Apfelmarkt ein - rund 100 Aussteller waren dabei
Foto: Johannes Michel


2017 war nicht das optimale Obstjahr. Dennoch - oder vielleicht
gerade deswegen - ließen sich zahlreiche Besucher des Apfelmarktes in
Kemmern schon kurz nach 10 Uhr dabei beobachten, wie sie sich die besten
Äpfel kistenweise sicherten und zu ihren Autos trugen. Mit knapp 100
Ausstellern war der Apfelmarkt des Kreisverbandes für Gartenbau und
Landespflege Bamberg in den Ortskern eingebettet.

Zum 19. Mal hatte der Kreisverband bereits zum Apfelmarkt geladen. "Der
Apfelmarkt ist dazu gedacht, unser heimisches Streuobst zu vermarkten, denn
Regionalität braucht auch Abnehmer", erklärte Kreisfachberaterin Claudia
Kühnel am Stand des Kreisverbands. "Oft erhalten wir Anrufe, wo denn in den
Orten Äpfel, Birnen oder Quitten verkauft werden, das Interesse an
regionalen Produkten ist groß." Und so ist der Apfelmarkt, der einmal im
Jahr jeweils in einer anderen Gemeinde stattfindet, für viele Besucher
längst zu einem festen Termin geworden, zu einer echten Attraktion eben.

"Ich komme viel in Bayern herum - dass aber ein Landkreis bereits zum 19.
Mal einen solchen Markt veranstaltet, ist mir bisher noch nicht
untergekommen", meinte etwa Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml, die
zur Eröffnung am Kirchplatz gekommen war. Dort begrüßte der ehemalige
Landrat Dr. Günther Denzler als Vorsitzender des Kreisverbands die Besucher
und Aussteller. Zu Recht sei der Apfel das beliebteste Obst der Deutschen,
immerhin mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 25 Kilogramm. Da mache es sich
schon bemerkbar, wenn ein Obstjahr einmal schlechter ausfalle, wie eben das
Jahr 2017 aufgrund des frostigen Frühjahrs.


Honig vom Pausenhof

Er dankte den Kreisfachberatern Claudia Kühnel, Alexandra Klemisch und Uwe
Hoff für ihr Engagement rund um das Thema Obst - und machte Werbung für die
Ausbildung zum zertifizierten Obstbaumpfleger, die der Kreisverband ab 2018
anbieten wird. Interessierte könnten sich vertrauensvoll an die
Kreisfachberater wenden. Für Bürgermeister Rüdiger Gerst, der im
Jubiläumsjahr 1000 Jahre Kemmern schon viele Veranstaltungen begleitet hat,
war der Apfelmarkt dennoch etwas Besonders. Denn Kemmern kann auf eine lange
Obstanbaugeschichte zurückblicken - bis ins Jahr 2017, in dem eine von den
Kindern des Kindergartens und der Grundschule neu angelegte Streuobstwiese
eröffnet wurde.

Unter den Ausstellern fanden sich zahlreiche Obstbauern aus der Region.
Daneben konnten die Besucher sich mit kunstvoll gestalteten
Dekogegenständen, Spirituosen, Marmeladen und Kürbissen eindecken. An so
manchem Stand fanden sich echte Besonderheiten, etwa eine
Kornelkirschen-Schorle bei Anne Schmitt und Thomas Ochs, die sich wie viele
Kemmerner ebenfalls am Apfelmarkt beteiligten, oder beim Stand der
Mittelschule Scheßlitz ein Honig, der von Bienen rund um den Pausenhof der
Schule produziert wurde.

Am Kirchplatz sorgte der Musikverein Kemmern für die musikalische
Unterhaltung. Dort durften sich die Ehrengäste ins Goldene Buch der Gemeinde
Kemmern eintragen. Und Kreisfachberaterin Claudia Kühnel war mit ihrer
Kollegin Alexandra Klemisch noch lange an diesem Tag am Stand des
Kreisverbands beschäftigt. Dort galt es, Fragen zu beantworten oder den
Besuchern die zahlreich ausgestellten Apfelsorten zu erklären. Wer zu einer
bestimmten Sorte eine Frage hatte, war im Jugendheim gut aufgehoben: Dort
bestimmten Pomologen rund um Hermann Schreiweis viele Apfel- und andere
Obstorten, die von den Besuchern mitgebracht worden waren.