Das Bamberger Naturkunde-Museum freut sich über ein einzigartiges Fossil aus dem Wattendorfer Steinbruch.
Ein besonders interessantes und wissenschaftlich wertvolles Fischfossil, das im Jahr 2017 von einem Team des Bamberger Naturkunde-Museums im Wattendorfer Steinbruch geborgen worden war, konnte zwischenzeitlich mit Mitteln des Fördervereins "Freunde des Naturkunde-Museums Bamberg e. V." präpariert werden. Das außergewöhnliche Fossil wurde am Dienstag in einem kleinen Festakt im Steinbruch im Beisein von Landrat Johann Kalb (CSU) dem Museum übergeben.
Seit dem Jahr 2004 führt ein Team des Naturkunde-Museums Bamberg jährlich eine mehrwöchige wissenschaftliche Grabungskampagne im Wattendorfer Steinbruch der Firma Andreas Schorr durch. Dort wurden fossilreiche Plattenkalke entdeckt, die jenen von Solnhofen vergleichbar sind. Zahlreiche Funde von Fischen, Reptilien, einem Flugsaurier etc. zeugen vom außergewöhnlichen Fossilreichtum der Gesteine - zu sehen in der Ausstellung "Frankenland am Jurastrand" im Naturkunde-Museum Bamberg.
Einen spektakulären Fund der letztjährigen Grabung stellt ein sogenannter Kugelzahnfisch dar. Diese ausgestorbene Fischgruppe hatte ihre Blüte mit zahlreichen Arten in der oberen Jura-Zeit. Es waren rundliche, scheibenförmige Fische mit einem Gebiss, das zur Aufnahme und Zerkleinerung hartschaliger Riffbewohner fähig war. Bei dem in
Wattendorf entdeckten Fossil handelt es sich um eine neue, bislang unbekannte Spezies, wie Museumsleiter Matthias Mäuser berichtet. Dies sei unter anderem dem Umstand geschuldet, dass die Wattendorfer Plattenkalke ein wenig älter sind als die vergleichbaren Vorkommen der südlichen Frankenalb und die damals dort existierenden Lebewesen evolutionär etwas ursprünglicher waren. Mäuser: "Eine Tatsache, die die Wattendorfer Fossilien wissenschaftlich äußerst spannend und interessant macht."
Die aufwendige Präparation des Fossils wurde vom Verein "Freunde des Naturkunde-Museums Bamberg e. V." bezahlt. Im Wattendorfer Steinbruch wurde das Fossil vom Vorstand des Vereins, Prof. Hans-Peter Ecker, dem Museum übergeben. Nach einer Präsentationszeit von wenigen Wochen im Bamberger Museum wird das seltene Objekt zur wissenschaftlichen Bearbeitung an das Institut für Paläontologie der Universität Wien gehen - und danach wieder nach Bamberg zurückkehren.