Was ist der Unterschied zwischen Biergarten und Bierkeller? Darf man die Brotzeit selber mitbringen? Muss man seinem Gegenüber beim Anstoßen in die Augen schauen? Darf man betrunken einschlafen? Antworten auf wichtige Fragen.
Diesen Satz darf sich jeder Genießer auf der Zunge zergehen lassen: "Mit rund 70 kleinen Privatbrauereien hat das Bamberger Land die höchste Brauereidichte der Welt zu bieten", wirbt das Tourismusbüro am Landratsamt Bamberg und zählt in einer Broschüre über 100 Biergärten und Keller auf. Von Abtsdorf und Ampferbach bis Zückshut und Zapfendorf: Wer überall ein Seidla trinken möchte, der hat sich ganz schön was vorgenommen. Damit er dabei nicht negativ auffällt, hier die wichtigsten ungeschriebenen Regeln für den zünftigen Kellerbesuch: der Bierkellerknigge für das Bamberger Land.
Darf man seine Brotzeit selber mitbringen?
In Bierkellern traditionell ja, in Biergärten: naja. "Die Keller waren ja früher zum Lagern des Bieres von der Brauerei ausgelagert", erklärt Brauer Heiner Hölzlein aus Lohndorf. "Wer auf dem Keller etwas essen wollte, musste also seine Brotzeit selber mitbringen." Andernfalls hätte er sich nur noch mit dem Sprichwort behelfen können, dass sieben Bier auch ein Schnitzel sind.
Und im Biergarten gleich neben der Brauerei? "Wenn einer sein Brotzeitdösla auspackt, werd ich auch nix sagen", meint Brauer Ralf Schmitt in seinem Sonnenbräu-Biergarten in Mürsbach. Döner oder Pizza haben hier nichts verloren.
Haben Gäste ein Anrecht auf einen Zweiertisch?
Natürlich nicht. "Ihr müsst Euch zamhöcken. Das dient der Geselligkeit", sagt Johannes Grasser aus Huppendorf zu seinen Gästen. Denn in der Bayerischen Biergartenverordnung heißt es: "Biergärten erfüllen wichtige soziale und kommunikative Funktionen, weil sie seit jeher beliebter Treffpunkt breiter Schichten der Bevölkerung sind und ein ungezwungenes, soziale Unterschiede überwindendes Miteinander ermöglichen."
Wichtig dabei: Im Biergarten duzt man sich. Akademische Titel zählen hier genauso wenig wie blaues Blut. Schmarren mit wildfremden Personen gehört dazu. Nicht wundern: Profis beherrschen das stundenlang.
Wie oft sollte ich anstoßen?
Bis der Bizeps schmerzt. Anstoßen dient nämlich ebenfalls der Geselligkeit. Im Zweifelsfall also lieber einmal zu viel als zu wenig prosten. Wichtig dabei: dem Gegenüber in die Augen schauen. Einer Redensart nach droht sonst zehn Jahre schlechter Sex. Manchem Zeitgenossen scheint man beim Anstoßen anzusehen, dass er sich gerade an die Regel erinnert und den Blick verkrampft. Dagegen hilft: häufiges Anstoßen. Christian Fiedler, der Autor des Buches "Bamberger Bier", hält die Regel auf dem Bierkeller aber für überbewertet: "Nach fünf Seidla schaffen viele das eh nicht mehr."
"Ein kleiner, gespritzter, alkoholfreier Russ"
Mit der Toleranz ist es so eine Sache. Das merkt man, wenn man die Gesichtsausdrücke der Wirte beobachtet, wenn jemand einen "gespritzten, alkoholfreien Russen" bestellt. "In klein." (Es handelt sich um alkoholfreies Weizen mit Zitronenlimonade). Interessant wäre die Frage, ob das im Falle einer Handgreiflichkeit vor Gericht als bewusste Provokation ausgelegt werden könnte. "Ich finde, man sollte schon unterscheiden, ob ich beim Bolero im Garten sitze, oder auf dem Spezi-Keller", sagt Christian Fiedler zu der konfliktgeladenen Thematik. Kleine Getränke sollten den Preußen vorbehalten bleiben. Die Ausnahme: "Des Großmüdderla gricht von mir auch a glans Krügla", meint Hölzlein ganz kulant.
An alle Spezialisten denen die Brotzeit vom Böhnlein nicht gut genug ist oder nicht schmeckt: Selber eine Sau
Aufziehen und Schlachten. Aber da muß man ja Arbeiten und das ist für viele ein Fremdwort.
Sinnvoll wäre es, einmal zusammenzufassen bzw. zusammenzustellen, auf welchen Kellern es wirklich noch erlaubt ist, seine eigene Brotzeit mitzubringen.
das sind gar nicht mehr so viele, nur welchen sinn macht es meine kellerplatte gekauft bei rewe vom böhnleins kunner noch selbst mit allem drum und dran auf den keller zu schleppen, wenn ich mich dort um nix kümmern muss und bedient werde
Es ist meines Erachtens schon günstiger, wenn ich meine eigene Brotzeit mitbringe, als wenn ich diese dort bestelle und kaufe. Und manche haben auch Allergien oder können bestimmte Lebensmittel nicht essen, darauf sind aber die meisten Keller nicht eingestellt, so dass es durchaus sinnvoll ist, die eigene Brotzeit mitzubringen.
Zumal es auch Tradition auf den Kellern war, dies zu tun und warum sollte man so eine Tradition sterben lassen.
schau dich doch auf den kellern mal um oder in den wirtschaften, es kommt alles vom böhnlein allergie hin oder her, das ist die tradition inzwischen