Dekanat Bamberg hat erste Frau in das Amt eingeführt - so verlief die Aufnahme
Autor: Redaktion
Bamberg, Montag, 15. April 2024
Am 14. April 2024 wurde Sabine Hirschmann als erste Frau in das Amt der Dekanin in Bamberg eingeführt.
Wer schon einmal in der Sakristei der altehrwürdigen Stephanskirche in Bamberg war, der kennt die Bilder der vergangenen Dekane der letzten etwa 200 Jahre, die dort die Wände zieren, wie das Dekanat Bamberg in einer Pressemitteilung berichtet.
Zwar muss sich die Bilderwand noch ein wenig gedulden, bis dort das erste Portrait einer Frau hängen wird – denn erst, wenn man aus dem Amt verabschiedet wird, folgt auch die Aufnahme in diese Ahnengalerie – doch der Grundstein dafür ist nun gelegt: Pfarrerin Sabine Hirschmann ist nun Bambergs erste Dekanin.
Am Sonntag wurde sie von Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner in das kirchenleitende Amt eingeführt und für ihren Dienst an 20 Gemeinden und verschiedenen Werken und Diensten im Dekanat Bamberg gesegnet. Neben Menschen aus dem ganzen Dekanatsbezirk waren auch Ehrengäste und zahlreiche Weggefährtinnen und Weggefährten aus den unterschiedlichen Lebensstationen Hirschmanns gekommen, um die 53jährige Pfarrerin auf diesem Schritt zu begleiten:
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Verwandte, Mitglieder der Gemeinde aus Nürnberg Laufamholz, in der Hirschmann als Pfarrerin gewirkt hat. Auch aus dem Predigerseminar Nürnberg und der Gemeindeakademie Rummelsberg, wo sie als Studienleiterin in der Ausbildung von zukünftigen Pfarrpersonen oder in der Gemeindeberatung tätig war.
Regionalbischöfin Dr. Greiner, für die es die letzte Amtseinführung vor ihrem Ruhestand war, lobte die fachliche Breite und Tiefe, die Sabine Hirschmann aus ihren unterschiedlichen biografischen Stationen mit in das Amt der Dekanin bringen werde. Durch ihren katholischen Ehemann Dr. Mark Leppich sei Hirschmann zudem für das Wirken in der katholisch geprägten Stadt bestens vorbereitet: „Die Ökumene braucht wie die Ehe vor allem Liebe und Verstehen.“
Hirschmann habe außerdem in ihren Ausbildungen zur Gemeindeberaterin und zum Systemischen Coach eingeübt, eine solche Haltung des Verstehens anderer Perspektiven einzunehmen. Das sei eine Kompetenz, die ihr in der Begleitung der großen kirchlichen Veränderungsprozesse zugutekommen werde, so Greiner.
Auch bei der außerordentlich wichtigen Aufgabe, dass die evangelische Kirche mit der Aufarbeitung und Prävention sexualisierter Gewalt voranschreiten müsse, sei Bambergs neue Dekanin eine Expertin, ist sie doch seit 2019 Mitglied der landeskirchlichen Steuerungsgruppe zur Prävention sexualisierter Gewalt.