Wer die letzten beiden Konzerte von Kraftklub und Andreas Bourani in der Brose Arena mit jeweils um die 7000 Besuchern miterlebte, empfand die Halle beim jüngsten Auftritt der Gruppe Deichkind beinahe als "leer". Trotz der rund 3000 erschienenen Fans konnte man fast schon von Club-Atmosphäre sprechen.

Nichtsdestotrotz rockte und bebte die Halle, als würden 10.000 Besucher eine Riesenparty feiern. Zumal sich die Jungs aus Hamburg wieder eine grandios, kuriose Bühnenshow hatte einfallen lassen. Da spielte die Musik fast schon eine untergeordnete Rolle und mancher Fan, der die alten Songs besser fand, feierte einfach ausgelassen mit.

Zu Hip-Hop-Gesängen und basslastigen Elektrobeats krönten sie während der Show ihren Sänger Ferris Hilton, alias Sascha Reimann, zum König, brachten gewaltig viel Hirn auf die Bühne und "badeten" am liebsten in der Menschenmenge. Am Anfang noch etwas zaghaft - einer der Jungs zierte sich noch und ging nur im Schutzanzug auf Fankontakt - später mit einem Schlauchboot, dann in einem riesigen Holzfass und am Ende mit einer großen Rettungsinsel. Natürlich hatten Deichkind auch jede Menge Blinklichter und Lichttechnik mit nach Bamberg gebracht.

Licht aus, Licht an

Der erste Schreck jedoch kam nach rund 75 Minuten, als plötzlich das Licht ausging und sich die Jungs verabschiedeten. Alles natürlich nur Show. Denn, obwohl sie musikalisch gestanden, dass "Arbeit nervt", kamen sie noch einmal richtig dicke zurück und spielten eine weitere Stunde. Das Publikum war begeistert. Fazit deshalb: Nicht wie die Gruppe selbst singt "Leider geil", sondern einfach nur: Super geil!

Ach ja, eine ganz besondere und bisher in Bamberg noch nicht gesehene "Zugabe" gab es für die Fans vor der Arena. Hier hatte trotz des Regenwetters ein "Straßenmusikant" seine E-Gitarre ausgepackt und den Parkplatz noch einmal gerockt.