Druckartikel: Das umstrittene Baugebiet Jungkreut ist überraschend vom Tisch

Das umstrittene Baugebiet Jungkreut ist überraschend vom Tisch


Autor: Michael Wehner

Bamberg, Dienstag, 23. Oktober 2018

Über 200 Baurechte sollten am westlichen Stadtrand von Bamberg entstehen. Daraus wird nun wohl doch nichts.
Zwischen dem Michelsberger Wald und dem Ortsrand von Gaustadt sollte ein großes Baugebiet entstehen.


Es gab bereits junge Familien, die sich Hoffnungen auf ein Baugrundstück Richtung am Michelsberger Wald gemacht haben. Doch den Überlegungen, den Ortsrand von Gaustadt entlang der Straße zum Tierheim weiter nach Westen zu schieben, stellen sich offenbar unüberwindliche Hindernisse entgegen.

Wie Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) sagte, wurde vor wenigen Tagen ein einstimmiger Beschluss im Aufsichtsrat der Stadtwerke gefasst. In ihm räumen die politischen Fraktionen dem Wasserschutz gegenüber der Gewinnung von Bauland Priorität ein. Damit sei die ins Auge gefasste Bebauung hinfällig, meinte der OB.

Hintergrund: Die Stadtwerke haben im laufenden Rahmenplanverfahren auf die Bedeutung des unweit der Breitäckerstraße befindlichen Brunnens hingewiesen. Die Quelle liefert seit vielen Jahrzehnten zuverlässig Wasser von hoher Qualität.

Hört man die Stadtwerke, lässt sich die im Rahmenplanverfahren diskutierte Schaffung eines Baugebiets von 10,5 Hektar Größe offenbar nicht mit den Anforderungen an das bestehende Wasserschutzgebiet in Einklang bringen.

Für nicht wenige Gaustadter dürfte das eine gute Nachricht sein. Vor allem in den angrenzenden Gebieten hatte es erhebliche Bedenken gegen das Neubaugebiet gegeben. Vorgebracht wurden vor allem Probleme der Erschließung und Kritik an der Dimension des Vorhabens.

In ihrer Skepsis sieht sich auch Stadträtin Annerose Ackermann (SPD) bestätigt. Zusammen mit anderen Mitstreitern hatte sie 600 Unterschriften gegen das geplante Baugebiet gesammelt, die nun am 7. November dem OB übergeben werden sollen.

Auch Fraktionskollegin Ingeborg Eichhorn sieht angesichts der großen Probleme beim Wasserschutz und bei der Erschließung keine Chance mehr für das Wohnbaugebiet. "Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum hat für die SPD-Fraktion oberste Priorität, aber nicht um jeden Preis", erklärt sie gegenüber infranken.de.

Mehr über die Hintergründe und die Frage, wie es zu der überraschenden Wende in Gaustadt kam, lesen Sie hier im Premiumbereich von infranken.de