Das dritte Wasserhaus auf der Erbainsel feiert Richtfest
Autor: Werner Baier
Bamberg, Sonntag, 11. August 2013
Bauträger Ulrich Liebe verriet, dass 70 Prozent der 22 Wohnungen am Werkkanal 5 bereits veräußert seien.
           
Von den Süd- und Westbalkonen des Neubaus Am Werkkanal 5 besteht ein schöner Blick zu Dom und Michelsberg. Vielleicht wird einem umgekehrt von dort das Haus mit den wellenförmigen Balkonbrüstungen ins Auge stechen.
Nun wurde Richtfest gefeiert an dem Millionenprojekt, das zunächst vom Stadtplanungsbeirat wegen seiner zu modernen Gestalt abgelehnt worden war. 
Raumhohe Glasflächen in voller Etagenlänge - das war nicht gewünscht. Es bedurfte daher schon der "persönlichen Ansprache jeder Stadtratsfraktion" durch das Architektenbüro Matthias Bornhofen, damit im Bauausschuss eine große Mehrheit in das Konzept einwilligte. 
Die Investoren sind dafür dankbar: Mit sichtlicher Genugtuung blickten Käufer und künftige Bewohner hinunter zum grün umwucherten Regnitzarm, schräg hinauf zum Weltkulturerbe oder gen Osten hinüber zum Albtrauf des Fränkischen Jura. 
Der mächtige und noch immer festgefügte Schlot der ehemaligen "Mechanischen Baumwoll-Spinnerei und Weberei Erlangen-Bamberg" erinnert an die Industriegeschichte des Baugrunds. Ein anderes Relikt aus alter Zeit, der Wasserturm von 1897, bot mit seinen Nebengebäuden noch im vorigen Jahr den prägnanten Rahmen einer Rückblende auf die industrielle Nutzung der Erba-Insel. Die heißt mittlerweile Regnitz-Insel und wandelt sich zum exklusiven Wohnquartier.
Darin könnte der Wasserturm mit seinen Anbauten eine wichtige Rolle übernehmen, zum Beispiel als Café oder Restaurant, meint Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD). Die Stadt allerdings werde das Objekt nicht erwerben, versichert der OB. "Wir werden keine neue Defizitquelle übernehmen." Für 80 0000 Euro möchten sich dem Vernehmen nach die derzeitigen Eigentümer von der Immobilie trennen
Neben den Universitätsgebäuden wachsen binnen weniger Jahre zehn Mehrfamilienhäuser für in die Höhe. An Nummer 3 hielt am Wochenende Zimmermann Jürgen Schätzlein den Richtspruch.
Oberbürgermeister Starke beglückwünschte den Bauträger (Bauhaus Ulrich Liebe Bauträger und Immobiliengesellschaft mbH) sowie die Bornhofen Architekten und die Investoren zu ihrem Entschluss, dieses Projekt zu verwirklichen: "Sie treffen den Bedarf punktgenau."
Bamberg fehle es unter anderem an hochwertigen Wohnungen: seiner vielen Vorzüge wegen, aber auch, weil immer mehr Bewohner des Umlandes in der Stadt gediegen wohnen wollen würden.
Da finden dann auch in Bamberg schicke Wohnungen in Neubauten oder Penthäusern zu Quadratmeterpreisen über 3700 Euro Kaufinteressenten. Bauträger Ulrich Liebe verriet, dass 70 Prozent der 22 Wohnungen am Werkkanal 5 bereits veräußert seien.