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Das Beste für den Wirtschaftsstandort Bamberg


Autor: Marion Krüger-Hundrup

Bamberg, Montag, 06. November 2017

Ruth Vollmar, Leiterin der Wirtschaftsförderung der Stadt, sieht Bamberg im Bereich der zukunftsträchtigen Informationstechnologie gut aufgestellt.
Das geplante Digitale Gründerzentrum  wird  auf dem Gelände der Lagardekaserne entstehen.Darstellung: Stadt Bamberg


Die städtische Volkshochschule bietet in den Wintermonaten 2017/18 die vielbeachtete Ringvorlesung "Bamberg - eine Stadt im Wandel". Nächste Referentin ist Ruth Vollmar, Leiterin der Wirtschaftsförderung der Stadt Bamberg. Sie wird am Dienstag, 7. November, um 19 Uhr in der VHS, Tränkgasse 4, über den "Wirtschaftsstandort Bamberg - Herausforderungen der Gegenwart" sprechen. Dabei geht es um Strategien und Maßnahmen der kommunalen Wirtschaftsförderung und Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Fachkräftebedarf. Vorab stellte sich Ruth Vollmar unseren Fragen.

Worin liegen die Vorteile des Wirtschaftsstandorts einer vergleichsweise kleinen Stadt wie Bamberg?
Ruth Vollmar: Aufgrund der räumlichen Nähe haben unsere Unternehmen einen Fühlungsvorteil, d. h. spontane Begegnungen sind möglich, der Kontakt zu den Behörden ist persönlicher und die Beziehungen der Netzwerke am Wirtschaftsstandort sind intensiver.

Und welches sind die Nachteile?
In kleinen Kommunen gibt es in der Regel nur ein oder wenige Großunternehmen, was zu einer gewissen Abhängigkeit führen kann. Zudem zieht es junge, gut ausgebildete Fachkräfte häufig in die Großstädte und Metropolen. Denn dort bietet die Vielfalt an großen Unternehmen eine breitere Auswahl an Arbeitsplätzen.

Sind die überregionalen Rahmenbedingungen für eine kommunale Wirtschaftsförderung nicht eher hinderlich als förderlich?
Unsere Einflussnahme auf Entscheidungen, die auf Bundes- oder Landesebene getroffen werden, ist in der Tat begrenzt. Aber die Kunst besteht ja darin, mit den gegebenen Rahmenbedingungen das Beste für die Unternehmen und damit den Wirtschaftsstandort herauszuholen.

Mit welchen Wirtschaftsbereichen rüstet sich Bamberg für die Zukunft?
Im Bereich der Informationstechnologie ist Bamberg für seine Größe gut aufgestellt. Wir haben eine Fakultät für Wirtschafts- und Angewandte Informatik mit bald 17 Lehrstühlen und einige kleine, aber feine und erfolgreiche IT- Unternehmen. Anfang des Jahres hat das Digitale Gründerzentrum - bis zur Eröffnung des Neubaus 2019 noch in den Räumen des IGZ Bamberg - seine Arbeit aufgenommen. Vielversprechend ist auch die Gesundheitswirtschaft. Bamberg gehört zum Medical Valley der Metropolregion Nürnberg und will hier die Bereiche Health Care IT, Hygiene und Ausbildung besetzen.

Inwieweit spielt für neue Ansiedlungen von Unternehmen oder Institutionen das Konversionsgelände eine Rolle?
Eine sehr große! Endlich haben wir wieder eine Chance auf Gewerbeflächen, unabdingbare Voraussetzung für die Erweiterung bestehender und die Ansiedlung neuer Unternehmen. Auf der Lagardekaserne sind Flächen für Dienstleister angedacht und im Bereich der Muna hoffen wir auf Flächen für Produktion und Logistik.

Die Fragen stellte Marion Krüger-Hundrup.