Damit Neudorf jetzt mitreden kann
Autor: Anette Schreiber
Ebrach, Montag, 30. Juni 2014
Der Ebracher Gemeindeteil Neudorf hat eine Stimme: Wolfgang Schmitt heißt der neu gewählte Ortssprecher, der sich im Ebracher Marktgemeinderat für Neudorf zu Wort melden darf.
1857 Menschen machen die Marktgemeinde Ebrach aus. Die Entscheidungen für sie trifft eine Repräsentanz aus zwölf Gemeinderaten zusammen mit dem Bürgermeister. Doch gibt es auch zwei der insgesamt zehn Gemeindeteile, die keinen eigenen Marktgemeinderat haben. Was nun, wenn es um Themen geht, die gerade diese Gemeindeteile betreffen? Hier gibt es die Möglichkeit, einen Repräsentanten ins Gemeindeparlament zu entsenden. Laut Geschäftsordnung haben Gemeindeteile, die vor dem Jahr 1952 selbstständige Gemeinde waren, die Möglichkeit einen Ortssprecher zu benennen.
Dafür muss mindestens ein Drittel der Wahlberechtigten, die in besagtem Gemeindeteil leben, einen Antrag an die Gemeinde stellen. Das haben die Neudorfer getan.
Daraufhin hatte Ebrachs Erster Bürgermeister Max-Dieter Schneider (SPD) eine Wahlversammlung in dem 84-Seelen-Ort einberufen.
39 Wahlberechtigte entschieden sich im zweiten Wahlgang für Wolfgang Schmitt. Bei einem Ergebnis von 20:19 hatte Marco Steinhäuser somit nur eine Stimme weniger erhalten.
Verschwiegenheit
Damit er in den kommenden sechs Jahren Neudorfer Belange im Marktgemeinderat vertreten kann, wurde Wolfgang Schmitt nun vom Bürgermeister zur Verschwiegenheit verpflichtet. Denn als Ortssprecher darf er sowohl in öffentlichen wie auch nichtöffentlichen Sitzungen präsent sein. Rederecht hat er als Ortssprecher wohl, Stimmrecht besitzen jedoch nur die Marktgemeinderäte.
Nachdem Schmitt nun für Neudorf im Marktgemeinderat vertreten ist, verfügt nur der Gemeindeteil Eberau hier als einziger über keine Vertretung. Dieser nach dem Krieg gegründete Ort war von Anfang an Ebracher Ortsteil. Weil nach dem Kernort Ebrach und Großgressingen hier am meisten Gemeindebürger leben (derzeit sind es 128 Menschen) hatte man in den 90er Jahren beschlossen, dass Eberau zumindest mit einem Ortsbeauftragten - einer Ebracher Kreation sozusagen - vertreten sein sollte. Zu ermitteln nach dem gleichen Procedere wie der Ortssprecher. Bislang hatte Eberau allerdings noch "keinen Bedarf" angemeldet. Nach Auskunft der Verwaltung besteht theoretisch noch die ganze restliche Legislaturperiode dazu Gelegenheit.
In der Marktgemeinderatssitzung ging es einmal mehr um das Thema Friedhofsgestaltung. Eine Entscheidung wurde erneut vertagt. Es soll ein Gesamtkonzept erstellt werden, meint die Mehrheit.
Kein Problem stellte dagegen die Vergabe eines Namens für das Areal dar, das möglichst im kommenden Jahr Heimat des Baumwipfelpfades sein soll. Am Radstein gelegen, bot sich die Bezeichnung "Radstein" beinahe schon automatisch an. Auch in Sachen Hausnummern ist schon alles geregelt: Das Kassenhäuschen wird in 96157 Ebrach "Radstein Haus Nummer 1" sein. Klare Vorstellungen vom Ferienprogramm hat Jugendbeauftragter Daniel Vinzens. In der nächsten Sitzungen will er das Programm vorstellen.