Druckartikel: Damit es nicht mehr so häufig kracht

Damit es nicht mehr so häufig kracht


Autor: Corinna Tübel

Bamberg, Freitag, 20. Juni 2014

Gerade an Knotenpunkten ereignen sich in Bamberg Unfälle im Straßenverkehr - allein 2189 im Jahr 2013. Mit gezielten Umbaumaßnahmen kann Abhilfe geschaffen werden.
Einer der Unfallschwerpunkte in Bamberg: die Kreuzung Münchner Ring - Forchheimer Straße. Die Umbauarbeiten sollen das gefährliche Verkehrsareal entschärfen. Foto: Corinna Tübel


Zum 10. Mal veranstaltet der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) zusammen mit vielen Partnern den Tag der Verkehrssicherheit, um vor allem Unfallprophylaxe zu betreiben. In vielen deutschen Städten gibt es hierzu Veranstaltungen.

In der Stadt Bamberg sind die Gesamtunfallzahlen rückläufig: Ereigneten sich 2011 im Stadtgebiet noch 436 Unfälle mit Personenschaden, so sank deren Zahl im Jahr 2013 auf 369. Auch der Anteil der Schwerverletzten sank in diesem Zeitraum von 55 auf 35. Als Hauptunfallursachen nennt Polizeihauptkommissar Oliver Glodeck ungenügende Abstände in Verbindung mit der gefahrenen Geschwindigkeit sowie Fehler beim Abbiegen und Rückwärtsfahren.

Die Polizeiinspektion Bamberg-Stadt hat im Laufe der Zeit vier Schwerpunktstellen registriert, an denen Verkehrsunfälle vermehrt auftreten. Als gefährlich wird die Kreuzung Berliner-Ring/Memmelsdorfer Straße erachtet.

Sie gilt als die meistbefahrene Kreuzung im Stadtgebiet mit bis zu 60 000 Fahrzeugen am Tag, weiß Tim-Niklas Kubach, Pressesprecher der Stadt Bamberg. So registrierte die Polizei dort im Jahr 2011 insgesamt 206 Verkehrsunfälle, 2012 waren es 191 und im vergangenen Jahr 187.

Polizeihauptkommissar Glodeck bemängelt bei Verkehrsunfällen mit hohem Sachschaden und verletzten Personen vor allem unaufmerksames Verhalten beim Abbiegen. Zu oft werde beim Abbiegen der Gegenverkehr übersehen.

Doch ein Umbau der alten Kreuzungssituation sei nicht einfach. Die derzeitige Baustelle am Münchner Ring/Forchheimer Straße erfordert von den Pendlern viel Geduld, aber die Umbauarbeiten unter Federführung des staatlichen Bauamtes sind notwendig. Bis zu 35 000 Fahrzeuge zählt die Stadt Bamberg dort täglich. Hier haben sich in der Vergangenheit ebenfalls viele Abbiegeunfälle ereignet. Nach Beendigung der Arbeiten hofft nicht nur die Polizei, dass sich die Lage dort entspannt.

In Erinnerung ist beispielsweise noch die ehemalige Problemzone "Münchner Ring/Babenberger Ring". Seit dem Umbau dort, wo täglich ca. 28 000 Fahrzeuge passieren, hat sich die Zahl der Unfälle zwischenzeitlich fast auf null reduziert.

Als weitere Problemstelle erachtet die Polizeiinspektion Bamberg-Stadt auch die Hafeneinmündung auf der Straße B 26. Hier stellt sich ebenfalls die Frage, ob Umbaumaßnahmen die Zahl der Verkehrsunfälle reduzieren würden.

Handlungsbedarf

Handlungsbedarf ist da, denn das Verkehrsaufkommen hat sich in den letzten Jahren besonders in den Stoßzeiten drastisch erhöht und die genannten Stellen haben sich zu Knotenpunkten entwickelt.

Zum Vergleich ein Ausschnitt aus der oberfränkischen Verkehrsunfallstatistik 2013: Im Jahr 2013 wurde in Oberfranken mit insgesamt 28 812 Verkehrsunfällen (2012: 28 682) ein Anstieg der Unfallzahlen um 0,5 Prozent registriert - das entspricht dem bayernweiten Trend (+2,2 Prozent). Bedauerlicherweise kamen bei diesen Verkehrsunfällen 63 Personen (2012: 59) in Oberfranken ums Leben". Erschreckend sind jedoch folgende Statistiken aus Oberfranken: Knapp jeder zweite Verkehrstote stirbt bei Geschwindigkeitsunfällen und jeder fünfte Verkehrstote ist Opfer von Unfällen unter Alkoholeinfluss.

Die Anzahl der beteiligten jüngeren Erwachsenen (18 bis 24 Jahre) und Senioren (ab 65 Jahre) an Verkehrsunfällen war im Jahr 2013 in Oberfranken rückläufig. In Bamberg waren im Jahr 2013 zwar 284 Senioren und 206 Fahranfänger in Verkehrsunfälle involviert, über ihre Schuld oder Mitschuld an den Unfällen verraten diese Zahlen jedoch nichts.

Die Polizeiinspektion Bamberg-Stadt rät allen Verkehrsbeteiligten zu einer defensiven, rücksichtsvollen Fahrweise. Fahrsicherheitstrainings seien zudem stets zu empfehlen. Besonders durch die Beachtung der Geschwindigkeitsbegrenzungen seien viele Unfälle vermeidbar.

So möchte der "Tag der Verkehrssicherheit" vor allem dazu beitragen, die Sicherheit aller Beteiligten zu verbessern und zum Nachdenken über das eigene Verhalten anzuregen. Im Straßenverkehr sind immer drei Gruppen beteiligt: durch Motorkraft bewegte Fahrzeuge (Kraftfahrzeuge), durch Muskelkraft bewegte Fahrzeuge (Fahrräder etc.) und eben auch Fußgänger.