CSU plakatiert in Bamberg vorzeitig: Die Konkurrenz empört sich
Autor: Sebastian Martin
Bamberg, Freitag, 25. August 2017
Seit Donnerstag hängen in Bamberg bereits die ersten Plakate der Parteien - genauer gesagt von der CSU. Die Konkurrenz ist verärgert.
Der Wahlkampf hat längst begonnen - und die Materialschlacht auch. Das wird auf einen Blick in der Bamberger Innenstadt klar. Denn seit Donnerstagabend hängen bereits die ersten Plakate der Parteien - genauer gesagt von einer Partei: Denn die Werbetafeln sind allesamt von der CSU.
Und das stößt bei den politischen Gegnern auf Unverständnis: "Die CSU hat sich damit die besten Flächen gesichert", kritisiert David Klanke, Direktkandidat der Linken. Auch die Jusos sind empört, dass die CSU sich damit über die von der Stadt vorgegebene Frist hinwegsetzt: "Die SPD Bamberg hält sich an städtische Vereinbarungen, während die CSU den Wahlkampf nach ihrem Gusto gestaltet", schreibt der Bamberger SPD-Nachwuchs auf seiner Facebookseite. Denn Plakatierungen sind in der Stadt erst vier Wochen vor der Wahl ohne Sondergenehmigung erlaubt. Die ersten Plakate dürften demnach erst am Sonntag hängen.
CSU: Haben Genehmigung
Anne Rudel, Vize-Kreisgeschäftsführerin der CSU Bamberg-Stadt, macht auf Nachfrage deutlich, dass die vorzeitige Plakatierung rechtlich in Ordnung sei: "Die CSU hat die Aufstellung von Werbeflächen gegen Gebühr beantragt und genehmigt bekommen."Zu den Gründen der vorgezogenen Plakatierung äußerte sich Rudel nicht. Doch wird spekuliert, dass sich die CSU wegen des Besuchs von Minister und Spitzenkandidat Joachim Herrmann gestern Abend in Bamberg dazu hinreißen ließ.
Plakate am Ring mussten weg
Rudel räumte allerdings ein, dass auch am Berliner und Münchner Ring aufgrund eines "Missverständnisses" Plakate aufgehängt wurden. Diese mussten am Freitag wieder entfernt werden. Die CSU hatte nur eine Genehmigung für 100 Plakate in der Innenstadt vorliegen. Was Klanke weiter ärgert: "Die Frage ist, wenn wir das gemacht hätten, ob wir dann auch so glimpflich davon gekommen wären." Er will seine Plakate erst ab Sonntag anbringen.