CSU-Kandidat Desel beerbt Schwarz in Strullendorf
Autor: Hans Kurz
Strullendorf, Sonntag, 16. März 2014
Etwas überraschend hat sich in Strullendorf bereits im ersten Wahlgang ein Bewerber deutlich durchgesetzt.
Zum Nachfolger des im vergangenen Herbst in den Bundestag gewählten Andreas Schwarz (SPD) wählten die Strullendorfer mit 58,32 Prozent der Stimmen den CSU-Kandidaten Wolfgang Desel.
Desel setzte sich gegen den von der SPD nominierten parteilosen Thomas Fischer und den Kandidaten der Freien Wählergemeinschaft Bürgerblock (FWB), Andreas Pfister, durch. Fischer kam auf 27,27 Prozent der Stimmen, Pfister erhielt 14,41 Prozent.
In Strullendorf hatte zuvor die SPD von 1998 bis 2013 mit Andreas Schwarz den Bürgermeister gestellt. Bei der Wahl vor sechs Jahren hatte sich der CSU-Kandidat Jürgen Spörl noch mit 28,57 Prozent begnügen müssen.
Unbeschriebenes Blatt
Desel war bislang in der Strullendorfer Kommunalpolitik ein weitgehend unbeschriebenes Blatt. So war der 47-Jährige gebürtige Kasseler, der seit elf Jahren in Strullendorf lebt, bisher auch nicht im Gemeinderat vertreten.
Die Strullendorfer CSU nominierte ihn jedoch schon recht früh - im Mai 2013 - als Bürgermeisterkandidaten. Seinen damaligen Vorsatz, die Zeit zu nutzen, um sich bekannt zu machen und den politischen Dialog aufzunehmen und Anliegen und Anregungen mit den Bürgern auszutauschen, hat er offenbar gut eingehalten.
Zwar kamen auch seine Konkurrenten nicht aus dem Gremium, aber Thomas Fischer als Kämmerer der Gemeinde, war von der SPD doch zugetraut worden, nach dem Weggang von Schwarz das Amt übernehmen zu können.
Dass er deutlich weniger als die Hälfte der Stimmen erhielt, die Schwarz vor sechs Jahren eingesammelt hatte, ist für ihn und die Strullendorfer SPD enttäuschend. Die FWB, die mit Ludwig Werner, den Zweiten und damit derzeit amtierenden Bürgermeister stellt, hatte 2008 keinen eignen Kandidaten aufgestellt.