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City Beach in Bamberg ist jetzt eine Sand-Brache


Autor: Gertrud Glössner-Möschk

Bamberg, Freitag, 02. August 2013

Der Schwarzbau ist seit kurzem abgeräumt. Zuletzt wurden noch acht Pappeln gefällt. Der Luisenhain am Adenauerufer in Bamberg muss in seinen alten Zustand zurückversetzt werden.
Sandige Brachfläche und Reste abgesägter Baumstämme: Auf diesem Grundstück am Adenauerufer stand einst der "City Beach".  Foto: Ronald Rinklef


Vor knapp einem Jahr hat die Stadt Bamberg den weiteren Betrieb des "Strand-Lokals" am Adenauerufer untersagt. Mittlerweile ist der City Beach oder "infranken-beach" wie er zuletzt hieß, aus der Grünanlage im Süden der Stadt verschwunden. Nur noch eine Sandfläche zeigt an, wo sich sieben Jahre lang Küche, Ausschank und Sitzflächen befunden haben.

61 Bürger unterschrieben Petition

Rein rechtlich gesehen war der City Beach, der 1800 Quadratmeter städtischer Grünfläche beanspruchte, ein Schwarzbau. Deswegen, aber auch, weil sich in jedem Sommer Anwohner über Lärm beschwerten, musste die Stadt reagieren. Zuvor hatten sich 61 Bamberger Bürger mit einer Petition an den Landtag gewandt und die Beseitigung des Schwarzbaus gefordert.

Nun kann Gras über dieses Kapitel Bamberger Sommerkultur wachsen. Der "Beach" ist weg.

Trotzdem sorgte er am vorletzten Wochenende noch für ein bisschen Aufregung. Bei unserem Leser Friedrich Weiler zum Beispiel, der mit wenig Freude am Freitag bemerkt hat, dass acht Bäume gefällt worden sind. In den Wochen zuvor war ihm aufgefallen, dass sie nicht mehr richtig gesund und ihre Blätter welk waren.

Die Nachfrage bei der Stadt Bamberg hat ergeben, dass es mit dem Absägen seine Richtigkeit hat. Nach Auskunft von Ulrike Siebenhaar, Leiterin der Pressestelle der Stadt Bamberg, hatte der erste Pächter des City-Beaches vor Jahren bei der Erst-Einrichtung des Gastronomiebetriebs acht so genannte Hybridpappeln mit daumendicken Stammdurchmessern gepflanzt. Seine Absicht war, das Umfeld möglichst schnell zu begrünen. "Dies geschah ohne Rücksprache mit der Stadt Bamberg", sagt Siebenhaar. Die vom Pächter gesetzten Hybridpappeln sind besonders schnell wachsend und flach wurzelnd. Innerhalb weniger Jahre erreichten sie Stammdurchmesser von 40 bis 60 Zentimetern und eine Höhe von 10 bis 15 Metern.

Der letzte Pächter ist laut Stadtratsbeschluss dazu verpflichtet worden, den City-Beach zurückzubauen. "Das beinhaltet auch zwingend die Pappeln, die die edlen Gehölze die dort natürlich situiert sind, massiv stören. Dies entspricht einer Forderung des Gartenamts und wurde auch mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt", schreibt Ulrike Siebenhaar.

Stark geschädigte Bäume

Mehrere Pappeln seien sowohl mit ihren Wurzeln als auch im Kronenbereich mit den deutlich wertvolleren "Bestands-Bäumen" wie Eichen und Linden verwachsen gewesen. Auch der Standort auf der Sandfläche sei nicht ideal gewesen. Durch die Trockenheit in diesem Sommer hätten die Bäume in jüngster Zeit starke Schäden erlitten und drohten, beim nächsten starken Sturm umzufallen. "Aus fachlicher Sicht sind Pappeln eh' ein ,Teufelszeug'", formulierte Ulrike Siebenhaar.

120 Tonnen Sand entfernt

Die Abbruch- und Aufräumarbeiten - es mussten allein 120 Tonnen Sand entfernt werden - erstreckten sich über mehrere Tage. Der Pächter muss das vorherige Erscheinungsbild des Luisenhains wieder herstellen. Zwischen den Bestandsgehölzen wird eine Wiese entstehen.

Der City Beach wäre von seinem Makel des Schwarzbaus tatsächlich nur mit "erheblichem Aufwand" reinzuwaschen gewesen, hatte der städtische Baureferent Michael Ilk noch im vergangenen Jahr formuliert. Beispielsweise durch ein Bebauungsplanverfahren mit allen damit verbundenen Auflagen, darunter dem Nachweis von Stellplätzen.