Chronischer Parkplatzmangel am Bamberger Klinikum: Wann mit einer Lösung zu rechnen ist
Autor: Sebastian Schanz
Bamberg, Montag, 22. April 2019
Der Bürgerverein am Bruderwald kritisiert Stadtspitze und Sozialstiftung, das Thema verschlafen zu haben. Forderungen nach einer neuen Zufahrt samt Parkhaus sind schon zehn Jahre alt. Warum besteht das Problem also noch?
Die Parksituation am Klinikum ärgert Patienten und Besucher, Mitarbeiter und Anwohner. "In der ganzen Gegend gibt es keine freien Parkplätze, und der Parksuchverkehr gefährdet Anwohner", kritisiert Helmut Gebhardt.
Parkplätze am Klinikum - ein leidiges Dauerthema
Der Vorsitzende des Bürgervereins am Bruderwald hat erst kürzlich bei der Mitgliederversammlung den ganzen Frust der Bewohner mitbekommen. "Es wird immer mehr, mit dem vierten Bettenturm, den Medizinischen Versorgungszentren und der ambulanten Behandlung", erklärt Gebhardt. Die Forderung der Anwohner: "Die vorgesehenen Parkhäuser und die zweite Zufahrt müssen bald umgesetzt werden." Das Parken sei ein leidiges Dauerthema.
Jahrelange Debatten
Davon können die Stadträte ein Lied singen. "Der überbordende Verkehr des ehemals idyllischen Bruderwaldviertels war vorprogrammiert", heißt es in einem Antrag der CSU-Fraktion auf eine zweite Zufahrt an der Waizendorfer Straße. Wohlbemerkt aus dem Jahr 2012.
Es gehe nicht an, dass ein Klinikum nur eine Zufahrt habe, kritisiert Unterzeichner Gerhard Seitz noch heute. Die Sozialstiftung habe das ambulante Geschäft nach Bamberg geholt, aber nicht bedacht, dass gerade dieses sehr parkplatzintensiv ist. Schon 2008 habe er auf das Problem hingewiesen, betont der Pathologe am Klinikum. "Im Prinzip ist seither außer kosmetischen Maßnahmen gar nichts geschehen."
Stadt und Sozialstiftung spielten sich die Bälle hin und her, ohne zu handeln. Ohne zweite Zufahrt seien keine neuen Parkplätze möglich. Außerdem sei ein attraktiverer öffentlicher Nahverkehr notwendig.
Hier - aber nur hier - herrschte schon 2012 Konsens mit der GAL-Fraktion. Eine neue Zufahrt und Parkhäuser lehnt sie aber ab. "Wer Parkplätze sät, wird neuen Verkehr ernten", erklärte Peter Gack und warb statt dessen für wirkliche ÖPNV-Alternativen.
Und was sagt die SPD - die Partei des damals wie heute regierenden Oberbürgermeisters Andreas Starke? "Die Situation ist wirklich prekär", antwortet Fraktionssprecher Klaus Stieringer. "Wir werden um ein zweites Parkhaus nicht herumkommen." Doch wegen der nötigen Grundstückskäufe habe sich die Realisierung verzögert. Das Jobticket für Mitarbeiter - mittlerweile 400-mal vergeben - und verbesserte Busfahrzeiten sowie Erweiterungen des Parkplatzangebots: "Es sind auch einige Maßnahmen durchgeführt worden", sagt Stieringer.