Christian Lange (CSU): "Ich habe eine gute Chance, OB zu werden"
Autor: Michael Memmel
Bamberg, Sonntag, 03. Februar 2019
Christian Lange möchte 2020 für die CSU den Chefsessel im Rathaus erobern. Zu seinen Beweggründen ein Interview mit dem Kreisvorsitzenden.
Herr Lange, warum bewerben Sie sich schon jetzt dafür, als Kandidat der CSU bei der OB-Wahl 2020 anzutreten? Schließlich sind es noch 14 Monate bis zur Abstimmung.
Christian Lange: Hier treffen drei Überlegungen zusammen: Erstens haben mich in den letzten Monaten viele Bambergerinnen und Bamberger innerhalb und außerhalb der CSU dazu ermuntert, mich um das Amt des Oberbürgermeisters zu bewerben. Zweitens haben Sie mit Ihrem Artikel am Tag des städtischen Neujahrsempfangs offenbar den Nerv vieler Bürgerinnen und Bürger getroffen, die einfach wissen wollen, wer wird sich darum bewerben, nächster Oberbürgermeister zu sein. Und drittens hat die Altenburg in meinem Leben eine große Bedeutung. Ich verbinde mit diesem Wahrzeichen unserer Stadt viele wichtige und persönliche Erlebnisse. Deswegen ist für mich hier und jetzt der richtige Augenblick.Möchten Sie damit ein bestimmtes Signal senden?
Kommen Sie damit anderen parteiinternen Bewerbern zuvor?
Nein. Ich bin als Parteivorsitzender derjenige, von dem die Mitglieder zu Recht erwarten, dass er eine klare Vorstellung für ein erfolgreiches Abschneiden der CSU hat. Deshalb kann ich heute schon sagen, dass ich alles dafür tun werde, dass die CSU die Kommunalwahl 2020 gewinnt. Daher bin ich als Vorsitzender auch dazu bereit, mich in die Verantwortung nehmen zu lassen. Wenn es dann weitere Bewerberinnen und Bewerber geben sollte, dann wäre das ein Zeichen für die Lebendigkeit der Partei. Dass das Ausdruck aktueller politischer Kultur ist, haben uns die Bundes-CDU mit ihrer Auswahl der Parteivorsitzenden und die CSU Bamberg-Land bei der Suche eines Rudrof-Nachfolgers gezeigt. Ich kann darauf verweisen, dass ich in den vergangenen sechs Jahren als CSU-Kreisvorsitzender die Partei modernisiert habe. Wir sind eine Mitmachpartei geworden und haben zum Beispiel das Delegierten-System durch ein Mitglieder-System ersetzt. Wir haben also die direkte Demokratie gestärkt. Wir haben mehr Frauen für uns gewonnen und sind weiblicher geworden. Wir haben uns personell neu aufgestellt und den Generationenwechsel geschafft - von Helmut Müller zu Melanie Huml, von Werner Hipelius zu mir, von Siggi Stengel zu Thomas Söder. Wir haben die strukturellen Voraussetzungen geschaffen; und wir sind inhaltlich gut aufgestellt mit den Schwerpunkten Wirtschaft, Bildung und Familie.