Chefarzt-Prozess in Bamberg: Erster Zeuge gehört
Autor: Gertrud Glössner-Möschk
Bamberg, Montag, 29. Juni 2015
Im Verfahren gegen den ehemaligen Chefarzt der Sozialstiftung Bamberg, der sich seit April wegen mehrfacher Vergewaltigung und Körperverletzung vor Gericht verantworten muss, wurde am Montag der erste Zeuge gehört.
Der Rechtsanwalt der Sozialstiftung schilderte, wie es dazu kam, dass das Unternehmen eine sogenannte Ausgleichszahlung in Höhe von 15.000 Euro pro potenziellem Opfer geleistet hat.
Der Träger des Klinikums am Bruderwald habe eine Fürsorgepflicht gegenüber den Patienten. "Wer sich an uns wendet, wird von uns beschützt." Der bloße Anschein, dass da etwas aus dem Ruder gelaufen sein könnte, habe zu dieser Entscheidung geführt. An der Haftung sei kein Weg vorbeigegangen.
Ohne die Unschuldsvermutung für Heinz W. anzutasten sei klar gewesen, dass die betroffenen Frauen einen Vertrauensbruch erlebten. Durch das Betrachten der vorgelegten Bilder hätten sie psychische Verletzungen und damit Gesundheitliche Beeinträchtigungen erlitten.