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Buttenheimer Bürgermeister: "Ich bin ein Teamspieler"


Autor: Andrea Spörlein

Buttenheim, Freitag, 29. August 2014

Michael Karmann ist im März zum Buttenheimer Bürgermeister gewählt worden. Inzwischen hat er sich gut in das Tagesgeschäft eingearbeitet und lobt die "tolle Zusammenarbeit mit dem Rathausteam".
Bürgermeister Michael Karmann (links) mit seinem Bauamtsleiter Jürgen Först über den Plänen für die Neugestaltung des Buttenheimer Friedhofs. Ein Thema, das beide noch länger beschäftigen wird. Foto: Andrea Spörlein


Michael Karmann (ZwdG/CSU) ist mit 55,74 Prozent der abgegebenen Stimmen zum Bürgermeister gewählt worden. Für viele Buttenheimer war er kein Unbekannter mehr. Die einen kannten ihn bereits als Geschäftsstellenleiter im Rathaus, wo er bis 2010 arbeitete, die anderen als Jugendtrainer bei der JFG Deichselbach-Regnitzau. Noch dazu war sein Vater Herbert Karmann 42 Jahre als Gemeinderat und Zweiter Bürgermeister ehrenamtlich tätig.

Karmann ist gelernter Verwaltungsfachwirt. Das dürfte ihm den Einstieg in sein Amt sicher erleichtert haben, wenn man den Vergleich mit den anderen neu gewählten Bürgermeistern im Landkreis ziehen will. Im Gegensatz zu seiner Tätigkeit als Bauamtsleiter in Memmelsdorf trägt er jetzt die "Verantwortung für alles" und muss natürlich "für alles den Kopf hinhalten", so seine Einschätzung über die Unterschiede zu seiner vorhergehenden Berufstätigkeit.



Teamspieler im Rathaus

Die Entscheidung hat er ganz bewusst in Rücksprache mit seiner Familie - seiner Frau und den drei Kindern - getroffen. Trotz seines vollen Terminkalenders will er die B-Jugendlichen im örtlichen Sportverein weiter trainieren. Sport hat in seinem Leben und in seiner Familie schon immer eine bedeutende Rolle gespielt.
Vielleicht versteht sich das neue Gemeindeoberhaupt auch deshalb als "Teamspieler", wie er immer wieder betont. Er weiß, wie notwendig motivierte und engagierte Mitarbeiter für eine Kommune sind und lobt die "tolle Zusammenarbeit mit dem Rathausteam".

Darüber hinaus vergisst er nicht, dem Bauhof seinen Respekt zu zollen, der "rund 30 Quadratmeter Gemeindegebiet lediglich mit vier Mitarbeitern managet". Völlig reibungslos gestaltet sich für ihn die Zusammenarbeit mit dem Zweiten Bürgermeister Erich Werner (CSU) und dem Dritten Bürgermeister Ottmar Brütting (BüBl).

Mittlerweile hat sich der Bürgermeister gut in das Tagesgeschäft eingearbeitet. Schon zwei Ehepaare wurden von ihm getraut, hochbetagten Bürgerinnen und Bürgern hat er zum Geburtstag gratuliert und natürlich zahlreiche Versammlungen, Besprechungen und Gemeinderatssitzungen abgehalten. Enge Kontakte haben sich auch schon mit der Levi-Strauss-Company entwickelt.

Zwei Vize-Präsidenten der Firma waren bereits in Buttenheim, um sich über die Ursprünge ihres Firmengründers zu informieren. Beide waren sehr angetan, "wie man sich in Buttenheim mit der Person Levi Strauss und seinem Erbe beschäftigt". Für den Bürgermeister ist das Levi-Strauss-Museum fast zu einem Standortfaktor geworden, "der einen in die Welt hinausträgt".

Wichtig ist für Bürgermeister Karmann der Dialog im Gemeinderat. Bei einem Klausurtag zu Beginn der Amtsperiode hat man zusammen über Ziele und Aufgaben gesprochen sowie die Haushalts- und die Personallage diskutiert. Insbesondere bei schwierigen Sachfragen will der Bürgermeister seinen Standpunkt deutlich und zielorientiert erläutern und begründen.

Das erwartet er auch von den anderen Mitgliedern des Gremiums. Die Mehrheit im Gemeinderat muss dann sowieso jedes Mal erneut gefunden werden. Bei 16 Sitzen, die auf elf Parteien und Wählergruppen verteilt sind, wird das möglicherweise nicht immer ein einfaches Unterfangen werden. Der Bürgermeister selbst ist in keiner Partei Mitglied und das ist für ihn "persönlich ganz entscheidend", denn er will auch weiterhin als "unabhängige Person auftreten und seine eigene Meinung vertreten".

Die anstehenden Aufgaben für Buttenheim will er im breiten Austausch mit dem Gemeinderat und den Bürgerinnen und Bürgern angehen. Sei es nun die Weiterentwicklung der Städtebauförderung, die "moderate Außenentwicklung der Gemeinde" bei gleichzeitiger Nachverdichtung im Altbestand, die Sicherung und Verbesserung der Infrastruktur oder das Thema Hochwasserschutz. Wichtig ist ihm, dass das Rathaus/Bürgerzentrum und die gemeindlichen Spielplätze in Angriff genommen werden sowie der mögliche Einsatz eines Bürgerbusses.

Doch darf man dabei "Maß und Ziel nicht aus den Augen verlieren", so die ganz deutliche Warnung des Buttenheimer Bürgermeisters. Mit dem komplexen Themenbereich "Demographischer Wandel" wird man sich genauso beschäftigen müssen wie mit dem Breitbandausbau oder der Schaffung von bezahlbarem Baugrund für junge Familien.
Gemeinsam mit den anderen betroffenen Gemeinden im südlichen Landkreis will sich Buttenheim weiterhin beim ICE-Ausbau engagieren. Der Ort wird hier massiv durch die zusätzliche Lärmbelastung betroffen sein. Zusätzlich muss eine Hauptentsorgungsleitung des Wasserzweckverbands, der die Bahnlinie quert, verlegt werden.

Interkommunal

Die interkommunale Zusammenarbeit sieht er als einen wichtigen Faktor in einer modernen Kommunalverwaltung. Über die bereits bestehenden Zweckverbände hinaus kann er sich einen Austausch im Bereich des Bauhofes, der Kläranlage oder beim Rathaus gut vorstellen. Gleiches gilt für eine enge Kooperation mit den Nachbarkommunen im Urlaubs- bzw. Krankheitsfall. Fragt man den Bürgermeister nach seinen Ambitionen und Zielen, dann antwortet er ganz klar und unprätentiös, dass "er eigentlich nur ein guter Buttenheimer Bürgermeister sein will". Zusätzliche oder andere politische Mandate stehen für ihn nicht zur Debatte. Ziel sei es, "für meinen Ort das Beste zu erreichen".

Diese Einstellung wünscht er sich auch von den anderen politischen Mandatsträgern, ganz gleich ob sie nun Gemeinderäte oder Ortssprecher sind.