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Burgwindheim will multifunktionalen Dorfsee


Autor: Anette Schreiber

Burgwindheim, Freitag, 30. August 2013

Zum Nachhaltigkeitszentrum im Handthal und dem Baumwipfelpfad bei Ebrach würde auch ein Multifunktionaler See beim Schloss passen. Darauf baut die Gemeinde - und möchte schon im nächsten Jahr etwas anbieten.
Mit den Grobplänen am bestehenden See - Bürgermeister Heinrich Thaler und Christiane Pfenning Foto: Anette Schreiber


An der Umfrage teilzunehmen und nur ein Kreuzchen zu machen, das genügte Christiane Pfenning und ihrer Familie nicht. Die 28-Jährige ist in Burgwindheim aufgewachsen und hat es in seinem ganzen Liebreiz wahrgenommen. Mit dem Nachhaltigkeitszentrum im Handthal und dem Baumwipfelpfad bei Ebrach sollte sich doch auch der älteste Markt im Steigerwald, also Burgwindheim, mit seinen Natur-Potenzialen einbringen, fand sie. Bürgermeister Heinrich Thaler (CSU) war ob dieser Euphorie natürlich äußerst angetan und so entwickelten Pfennings und er gemeinsam eine Vision - die vom Multifunktionalen See gleich hinter dem historischen Schloss. Und die wird nun weiterverfolgt.

Bürgermeister Thaler hatte wissen wollen, welches Projekt bei der Bevölkerung wohl am meisten Rückhalt finden würde und so gab es im vergangenen Jahr eine Umfrage.

Dabei wurden drei Varianten zur Wahl gestellt: ein Motorikpark, der Multifunktionale See und ein Beitrag zum Bereich Land- und Forstwirtschaft. Dabei machte der See, dank Unterstützer wie Familie Pfenning, eindeutig das Rennen. Das wiederum gab sozusagen den Startschuss für Pfennings, sich detaillierter Gedanken zu machen.

"Wir haben uns mehrmals mit dem Bürgermeister getroffen und gemeinsam nachgedacht," sagt die Grundschullehrerin. Das Resultat hat sie dann in mehreren Stunden zu einer Powerpoint-Präsentation verarbeitet. Damit stellte sie die Projektidee den Marktgemeinderäten vor. Die, so freute sich der Erste Bürgermeister, waren parteiübergreifend angetan.

Die Projektidee ruht auf vier Säulen: dem Badesee, einem Wassersielplatz, einem Bereich fürs Naturerlebnis und einem, in dem man gezielt etwas für die Gesundheit tun kann, mit Hydrotherapie etwa in der Art des Kneippens.
Das Projekt soll hinter dem Schloss realisiert werden, wo bereits eine gut 6000 Quadratmeter große Wasserfläche besteht. Vor zehn Jahren wurde die im Rahmen der Sandachse Franken errichtet. Für das neue Projekt wäre dann eine Fläche mit insgesamt etwa 2,5 Hektar erforderlich, rechnet der Bürgermeister vor.

Dafür ist jedoch noch etliches an Überzeugungsarbeit bei den Grundbesitzern notwendig, um das nötigte Land zu erwerben.

Der bestehende, idyllische See (er gehört der Gemeinde) liegt in einem Bereich mit der Bezeichnung "Dorfsee", der aus früherer Zeit rührt, erklärt die Lehrerin. Die damalige Wasserfläche hatten die Burgwindheimer wohl als eine so große empfunden, dass sie das Gewässer die See nannten. "Und daher heißt es auch heute noch 'die Dorfsee'".

Dorfsee beliebt
"Die Burgwindheimer mögen und nutzen 'die Dorfsee'", freut sich die junge Frau. Hier wird gegrillt - "auch im Winter". Wo man sich hinterm Schloss etwa zum Eisstockschießen trifft. Gespeist wird der See von einer nahen Quelle und auch die Mittelebrach ist nicht weit und wäre damit gleichfalls erlebbar.

Die Projektidee könnte die Marktgemeinde in einem Bausteinsystem, und somit nach und nach, entsprechend der Haushaltslage verwirklichen, sagt Thaler. Wert lege man auf eine ganzjährige Nutzung, wobei man die Verbesserung der Lebensqualität für die Einheimischen wie die Ausweitung des touristischen Angebotes gleichermaßen im Blick hat. Die Wertschöpfung soll in der Gemeinde bleiben, weshalb Einheimische (Firmen) das Seeprojekt verwirklichen und und in den Betrieb eingebunden werden sollen.

Als Vorbilder für ihre Ansätze hätten der neue Badesee in Frensdorf und bestimmte, erfolgreiche Angebote der Bamberger Gartenschau gedient, sagt Christiane Pfenning. Spaß, Erholung, Lernen und Gesundheit für alle Generationen und damit die gesamte Familie - darum gehe es bei dem Multifunktionalen See, führt sie weiter aus. Dank der guten Resonanz in Marktgemeinderat, ist das Vorhaben auf seinen weiteren Weg gebracht. Als nächstes werden Planungsbüros kontaktiert, um aus den Ansätzen Pfennings ein Konzept zu entwickeln. "Die Planung ist für dieses Jahr vorgesehen", so der Erste Bürgermeister. Wenn der Ebracher Baumwipfelpfad im kommenden Jahr in Betrieb geht, will auch Burgwindheim etwas vorweisen können.

Synergieeffekte
Mit den Pfad-Betreibern hat Burgwindheim wegen möglicher Synergieeffekte bereits Kontakt aufgenommen. Parallel dazu sucht man auch nach Sponsoren und möglichen Fördertöpfen für dieses weitere naturgestützte Projekt. "Wir müssen unser Potenzial doch nützen," findet Christiane Pfenning.