Burgebracher Pfarrer als Seelsorger mit Herz gewürdigt
Autor: Joseph Beck
Burgebrach, Mittwoch, 01. Juli 2020
An Peter und Paul wurde Bernhard Friedmann vor 40 Jahren im Bamberger Dom zum Priester geweiht. Nun feierte er in seiner Pfarrei einen Dankgottesdienst.
Alle wegen der Corona-Pandemie eingeschränkten Plätze waren belegt, als Pfarrer Bernhard Friedmann mit Domkapitular Norbert Jung sowie den Pastoralreferentinnen Andrea Friedrich und Theresa Schwarzmann in die Kirche einzog. Voran zogen die Ministranten mit Fahnen. Es waren Erwachsene aus der Pfarrei, die in der Coronazeit diesen Dienst zur vollsten Zufriedenheit des Pfarrers versehen.
In seiner Predigt nahm sich Pfarrer Friedmann zu Beginn selbst aufs Korn, indem er bekannte, oft sehr lange zu predigen. Heute nehme er dieses Recht aber bewusst in Anspruch: "Ich verkünde ja nur das Evangelium", sagte er und hatte die Lacher auf seiner Seite.
Eine gute Ökumene
Zunächst berichtete der 67-Jährige von seiner Kindheit und Jugend in Bug bei Bamberg. Schon dort habe er als Ministrant und Vorbeter einen engen Bezug zur Kirche gehabt. Sein Gymnasialschulleiter Bauer schrieb ihm dann auch die Beurteilung für das Priesterseminar. Von den damaligen 13 Bewerbern seien nur drei als Priester durch Erzbischof Elmar Maria Kredel geweiht worden. Als er sagte: "Und nun bin ich Pfarrer in Burgebrach geworden", brandete kräftiger Applaus im Kirchenschiff auf als Zeichen des Dankes und seiner Beliebtheit in seinen Pfarreien. Er führte auch aus, dass er sich nie auf eine Stelle beworben habe, sondern immer gesendet wurde. Auch bei Burgebrach sei das so gewesen.
Besonders erwähnte Friedmann in seiner Predigt die gute Nachbarschaft und ökumenische Zusammenarbeit mit Pfarrer Rauh von der evangelischen Kirche Walsdorf. Er freue sich deshalb schon wieder auf den gemeinsamen Wald- und Wiesengottesdienst im August in Schönbrunn. "So gehen wir unseren Weg miteinander als Zeugnis für Christi, manchmal auf ungewöhnliche Weise." Als Beispiel nannte er dann die Segnung eines Feuerwehrautos, wo der evangelische Pfarrer bei der Spritze pumpen musste und der katholische mit dem gelieferten Weihwasser das Fahrzeug segnete.
Friedmanns Kommentar: "So führt man einen evangelischen Pfarrer an das Weihwasser heran." Bei solchen Beiträgen wurde die 25-minütige Predigt nicht langweilig.
Vielen Sterbenden beigestanden
Doch auch ernste Themen brachte Friedmann zur Sprache. Er erinnerte an die Frage Jesu an den Apostel Petrus: "Liebst du mich?" So wie dieser dann nach dem dreimaligen Ja als Nachfolger Jesu eingesetzt wurde, wolle auch er die Botschaft Jesu verkünden. Dazu habe er auch in der Corona-Zeit viele Sterbende besucht und ihnen beigestanden zu einer Zeit, als nicht einmal mehr Verwandte zu ihnen durften.
Er sei gerne Pfarrer und bitte darum, seine Fehler und Schwächen zu verzeihen. Sein Wunsch sei, dass er noch die hiesige Pfarrkirche renovieren könne. Da ein Sturm das Dach der Burgwindheimer Kirche hob und diese nun zuerst renoviert werden müsse, sei eben im Moment für St. Vitus kein Geld da.