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Burgebrach: Alles da, was der Bürger braucht


Autor: Gertrud Glössner-Möschk

Burgebrach, Sonntag, 29. Dezember 2013

Die Marktgemeinde Burgebrach ist nicht nur landschaftlich schön gelegen und mit Kunstschätzen gesegnet. Sie bietet auch eine bemerkenswerte Infrastruktur, die keine Wünsche offenlässt.
Wohnen und Arbeiten, Einkaufen und auf vielfältige Weise die Freizeit gestalten: Die Burgebracher sind in vielerlei Hinsicht gut versorgt - und auch die Gäste fühlen sich wohl. Fotos: Ronald Rinklef


Auf den 3. Januar freut sich ganz Burgebrach: An diesem Tag wird nach eineinhalb Jahren der Generalsanierung endlich wieder das Hallenbad eröffnet - mit einem 24-Stunden-Schwimmen, das die DLRG organisiert.

Hallenbad? Für eine Marktgemeinde mit 6500 Einwohnern keine selbstverständliche Errungenschaft. Für die Burgebracher Bürger schon, denn es gibt auch sonst kaum etwas, auf das sie in ihrer Gemeinde verzichten müssten. Obwohl sie über die Bundesstraße 22 nur 15 Kilometer von Bamberg entfernt sind, finden sie zu Hause alles, was der Mensch so braucht.

Bürgermeister Georg Bogensperger ist stolz auf das, was in den letzten Jahren und Jahrzehnten geschaffen worden ist - und dies, ohne im Gemeinderat große Widerstände überwinden zu müssen.

Die Zusammenarbeit sei sehr harmonisch; alle Mitglieder fühlten sich "parteiübergreifend dem Gemeinwohl verpflichtet".

Zweite Kinderkrippe kommt

Zehn Millionen Euro wurden in den letzten Jahren allein in die Sanierung des Hallenbades (4 Millionen) und der Schule (6 Millionen) gesteckt, und im Frühjahr wird es nach der Eröffnung einer zweiten Kinderkrippe ausreichend Krippenplätze geben.

So "zukunftsfähig" wie bei der Kleinkinder-Betreuung ist die Gemeinde auch mit ihren schulischen Einrichtungen. Die Grundschule, in der zurzeit 229 Schüler unterrichtet werden, ist Inklusionsschule und trägt die vom Freistaat verliehene Auszeichnung "Modusschule". Die Mittelschule mit ihren 319 Schülern ist anerkannte Medienkompetenzschule und hat erst kürzlich einen Cross-Media-Preis erhalten.

Um die Bürger am Ort zu halten und Zugezogenen eine neue Heimat bieten zu können, wird die Gemeinde in nächster Zeit das Neubaugebiet Hurenanger verdoppeln und Platz für weitere 100 Einfamilienhäuser schaffen. In Kürze soll die Fläche erschlossen werden.

Für junge Familien ist Burgebrach nicht nur wegen der Kinderbetreuung, der Schulen und des Baugebiets attraktiv: Viele finden im Ort selbst oder in einem der Gemeindeteile Beschäftigung. Der größte Arbeitgeber ist das Musikinstrumenten-Handelshaus Thomann in Treppendorf mit 1000 Mitarbeitern, gefolgt von der Steigerwaldklinik der Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg und dem Autozulieferer Ideal Automotive. Größere und kleinere Handwerksbetriebe und viele Dienstleister machen Burgebrach zu einer wirtschaftlich starken Gemeinde.

Außer von Arbeitsplätzen und Dienstleistungen profitieren die Bürger von dem enormen Angebot an Einzelhandelsgeschäften: von Tankstellen über Supermärkte bis hin zum Juwelier ist alles vorhanden. Und wer krank ist, hat nicht weit zum Arzt oder ins Krankenhaus. Mit der Steiger waldklinik, der privaten Klinik am Eichelberg und zahlreichen Arztpraxen ist Burgebrach so gut versorgt wie kaum eine andere Gemeinde dieser Größenordnung.

Ein Traum für Radfahrer

Bogensperger betont, dass die Gemeindeteile - es sind 27 - nicht etwa "abgehängt", sondern gut versorgt und an Burgebrach angebunden sind. In vielen Orten gab es so genannte Dorferneuerungen oder Einzelmaßnahmen zur Strukturverbesserung und Verschönerung. Überall wurden Radwege gebaut, so dass die Dörfer heute engmaschig miteinander verbunden sind. "Ein Traum für Radfahrer", findet der Bürgermeister.

Nur ein Wermutstropfen trübt diesen Umstand: die nach Bogenspergers Dafürhalten verbesserungsbedürftige touristische Infrastruktur. Die Marktgemeinde würde sich, davon ist er überzeugt, zu einem begehrten Ziel für Reisende, insbesondere Radwanderer, entwickeln, wenn es nur mehr Hotelzimmer gäbe.

Neben der schönen Landschaft gibt es schließlich genug Sehenswürdigkeiten, die Besucher entzücken können: Der schöne Ortskern von Burgebrach, die Küstersgreuther Markuskapelle als ältestes Gebäude im Steigerwald, das historische Ampferbach sowie Wolfsbach, das genauso wie Burgebrach eine hohe Auszeichnung beim Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" erringen konnte, haben viel für das Auge und das Geschichtsbewusstsein zu bieten.

Wer will, kann tief in diese Geschichte eintauchen, reicht sie doch schon fast 1000 Jahre zurück. In einer Urkunde aus dem Jahr 1023 wird das Dorf als "Urbs Ebraha" bezeichnet. Als Schenkung Kaiser Heinrich II. fiel es an das Bistum Würzburg, bis es 1377 an das Hochstift Bamberg verkauft wurde. Bereits 1472 erhielt es das Marktrecht.

Über 70 Vereine

Lange Zeit gab es Frieden im Ort: Die sumpfigen Wiesen rund um Burgebrach schützten die Bürger vor Angriffen. Erst 1550 und dann wieder im 30-jährigen Krieg wurde es geplündert und in Brand gesteckt. 1803 fiel Burgebrach, das bis dahin im Besitz des Hochstifts Bamberg war, an Bayern.

An der Liebe der Bürger zu ihrer schönen Heimat haben diese bewegten Zeiten nichts geändert. Man pflegt den Zusammenhalt heute in über 70 Vereinen. Musik, Sport und natürlich die Feuerwehren - zwölf an der Zahl -, die von der Gemeinde stets auf dem neuesten Stand der Technik gehalten werden, spielen die Hauptrollen.

Georg Bogensperger stellt sich im März nicht mehr zur Wahl und macht damit einem anderen Bürgermeister Platz. Was gibt er seinem Nachfolger mit auf den Weg? Er wünscht sich, dass die zehn ehemaligen Gemeinden, die im Zuge der Gebietsreform zwischen 1972 und 1978 zusammengeschlossen worden sind, noch enger zusammenwachsen, als sie es ohnehin schon sind.