Bürgermeister fühlen sich von Bahn "verarscht"
Autor: Anette Schreiber
Hirschaid, Montag, 27. August 2018
Die drei Süd-Bürgermeister Wagner, Homann und Desel sind wütend. Wütend auf die Bahn, weil sie sich nicht ernst genommen fühlen.
.Die drei Süd-Bürgermeister Wagner, Homann und Desel sind wütend. Wütend auf die Bahn, weil sie sich nicht ernst genommen fühlen. Allein gegen die Bahn. Da haben Gemeinden wohl keine Chance, ihre Interessen ernsthaft vertreten zu können. Dieses Gefühl haben zumindest die CSU-Bürgermeister der drei südlichen und an der Bahn gelegenen Gemeinden Karl-Heinz Wagner (Altendorf ), Klaus Homann (Hirschaid) und Wolfgang Desel (Strullendorf). Im Zuge des Planfeststellungsverfahrens zum Ausbau der ICE-Strecke hat es in den vergangenen fünf Jahren schon viele Runden mit Vertretern der Bahn gegeben. Aber mittlerweile sind die drei Bürgermeister einigermaßen frustriert und fühlen sich, so Homann, "verarscht".
Als ob System dahintersteckt
Das Ganze, so glaubt sein Nachbarbürgermeister Desel, erwecke in der Zwischenzeit den Eindruck, dass hier System dahinterstecke. In Verhandlungen mit der Bahn fühle man sich einigermaßen hilflos ohne fachlichen Beistand, zumal die Bahn wohl auch kaum wisse, wie Kommunen funktionieren, dass hinter den Bürgermeistern auch Gemeinderäte und Bürger stehen, die gefragt sein wollen.
Ihren Zorn machen die Bürgermeister ganz konkret nun am Punkt Lärmschutz fest. "Wir werden nach Wünschen gefragt, dann sagt die Bahn, das geht nicht und das war's", stellt Homann stark zusammengefasst fest. Was sich die Bürgermeister wünschen würden, wären Gesprächsrunden, in denen auch Möglichkeiten aufgezeigt und nach Lösungen gesucht würde.
Stark frustriert reagiert auf Seiten der Bahn auch Alfons Plenter, Projektabschnittsleiter. "Ich bin frustriert von den südlichen Gemeinden", gibt er zu verstehen. "Seit fünf Jahren fahren wir da hin und stellen unsere Pläne vor." Vor zwei Jahren habe man sogar Baustellenbefahrungen in Forchheim gemacht und habe sämtliche Möglichkeiten erläutert. Im Juni habe man in Sachen Lärmschutz den Gemeinden sämtliche Pläne mit allen Ansichten geschickt.