Druckartikel: Bücher - mitten in der Natur

Bücher - mitten in der Natur


Autor: Anette Schreiber

Oberhaid, Donnerstag, 28. April 2016

Warum nicht auch im Grünen lesen? Die Gemeindebücherei Oberhaid sorgt mit Bücherboxen für Abhilfe.
Für jeden Geschmack sollte sich in der Bücherbox etwas finden lassen. Foto: Anette Schreiber


Eigentlich kommt die Anregung aus dem Schwarzwald: Hier stieß Sabine Neuß beim Wandern auf eine Bank mit Bücherangebot und las sich prompt fest. Begeistert schickte sie ein Bild davon ans Oberhaider Büchereiteam: "Wäre das nicht auch was für uns?" Leiterin Sabine Jahn nahm Rücksprache mit ihren knapp 20 Helfern. Die waren dafür. Dann fragte man Bürgermeister Carsten Joneitis, der sofort begeistert zusagte. Und seit gestern gibt es den Schwarzwald-Import auch in Oberhaid.

Der Gedanke dahinter, so Sabine Jahn: Lesestoff einmal da anzubieten, wo man ihn am wenigsten vermutet - inmitten der Natur, an idyllischen Plätzen mit Ruhebank. In der Region Bamberg würden derzeit gerade diverse alternative Leseangebote unterbreitet. Aber eben nicht außerhalb der Ortschaften.

Die vor 16 Jahren gegründete Bücherei steht mitten im Kernort. Die neuen Leseboxen sollten deswegen gleichmäßig verteilt werden: In Oberhaid bei der (ausgeschilderten) Marienkapelle im Klingental, in Unterhaid am Eingang zur historischen Kellergasse sowie in Staffelbach an der Bootsanlegestelle nahe des Sportgeländes.

In jeder der drei wetterfesten und mit Stahlseilen fixierten 54-Liter-Aluboxen befindet sich nun jeweils eine Auswahl, die für alle etwas bieten soll: Wander- und Radl-Karten, Comics, Märchen, Magazine. Wenn sich jemand festliest, darf er das Buch gerne mitnehmen, später wiederbringen, oder auch ein anderes dafür reinlegen, so Sabine Jahn.

Das jeweilige Gästebuch liegt für Wünsche, Anregungen und Kritik bei. Ebenso ein Text mit Gebrauchsanweisung beziehungsweise Bitten. Dazu gehört, die Box nicht als Abfalleimer zu entfremden und möglichst keinen Vandalismus zu betreiben.


Reflexion

Grünen-Kreisrat Andreas Lösche findet die Idee seiner Heimatgemeinde gut, auch dass nach der Startphase reflektiert werden soll. "Wir werden nach den ersten vier Wochen über das Experiment sprechen", so Jahn. Ehrenamtliche kümmern sich darum, dass in den Boxen immer genügend Lesestoff liegt.