Bücher mit Zukunft und neuem Zuhause
Autor: Dieter Grams
Stegaurach, Dienstag, 14. Juli 2015
Die Einweihung der Bücherei in Stegaurach wurde zu einem Fest für die Gemeinde. Alle Redner waren voll des Lobes für die schon bisher geleistete Arbeit des Büchereiteams, die durch den Neubau nun auch einen und wohlverdienten Rahmen bekommen hat.
Der Büchereineubau in Stegaurach ist nun offiziell und mit kirchlichem Segen seiner Bestimmung übergeben worden. Das 1,5 Millionen Euro schwere "Leuchtturmprojekt", ein "Highlight des Kulturlebens in Stegaurach", so Domkapitular Heinrich Hohl, ist eine Koproduktion von Kommune und Pfarrei.
"Es wurden immer wieder kritische Stimmen laut, die das Vorhaben in Frage stellten", räumte Bürgermeister Thilo Wagner ein. "Brauchen wir überhaupt noch eine Bücherei? Es gibt kaum eine Frage, die man so eindeutig mit ja beantworten kann und muss." Die Bücherei sei eine beispiellose Erfolgsstory und der Neubau auch die richtige Entscheidung gewesen. Die Einweihung bezeichnete auch Pfarrer Walter Ries als "ein bedeutendes Ereignis".
Knapp 40 000 Ausleihungen sprechen in der Tat eine deutliche Sprache. Umgerechnet auf die Öffnungszeiten wird in jeder Minute ein Medium entliehen, ob nun Buch, CD oder DVD.
So bunt und vielfältig wie das Angebot der Bücherei war am Tag der Einweihung auch das von Pfarrei und Schule komponierte Programm der Feier, eingeleitet von den jugendlichen Musikern der Kirchenband. Für Musik sorgten auch ein Schülerchor und die Klassen 4a und 4b. Begeisterten Beifall erntete eine von Adam Rottmann einstudierte Zeitreise ins Jahr 2065, zum 50. Jahrestag der Einweihung. Ein Interviewer befragte die dann tätigen Protagonisten, wie "Bischöfin Winkler" und "Landrätin Müller", nach ihren Erinnerungen.
"Ich weiß, wenn ich mich in ein schönes Buch verliere, so tue ich Besseres, Klügeres, Wertvolleres als alle Minister und Könige dieser Welt seit Jahren getan haben." Die Worte stammen von Hermann Hesse, und dieses Gedankengut fand sich, nur in andere Worte gekleidet, in allen Beiträgen der Gastredner wieder. "Bücher eröffnen neue Sichtweisen", so Heinrich Hohl.
Bücher bedeuteten auf der anderen Seite auch viel Arbeit und Mühe. Eine Arbeit, die Cornelia Kempgen, Christa Schlüter und ein Team von 26 ehrenamtlichen Mitarbeitern seit Jahren engagiert, tatkräftig, kreativ und mit viel Liebe leistet. In ihr neues zu Hause haben sie sich jedenfalls sofort verliebt. Verantwortlich dafür ist nicht zuletzt Sandro Selig, der Architekt der Erzdiözese.
Landrat Johann Kalb freute sich über die Tatsache, dass es inzwischen in allen 36 Landkreisgemeinden auch eine Bücherei gibt. Stegaurach habe dabei eine andere, eine neue und herausragende Qualität erreicht. Kalb kündigte für das kommende Jahr ein Literatur-Festival in Zusammenarbeit mit der Stadt Bamberg an.
Dann durfte gefeiert werden. Die Zutaten waren angerichtet - Popcorn, Zuckerwatte, Pizza, Karussell und Hüpfburg, eine Drehleiter der Feuerwehr, reichlich Speis und Trank und dazu eine lächelnde Sonne.