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Brücke zwei von drei fällt bald


Autor: Sebastian Schanz

Baunach, Mittwoch, 20. März 2019

Die Mainquerung bei Baunach wird erneuert. Sobald es die Witterung und der Wasserstand zulassen, beginnen die Bauarbeiten an der stark befahrenen Mainbrücke. Halbseitige Sperrungen sind vorgesehen. Bis 2022 soll alles fertig sein.
Die Brücken wurden 1932 errichtet und 1945 teilweise von der Wehrmacht gesprengt. 1958 begann der Wiederaufbau, seit 1960 sind sie wieder unter Verkehr. Foto: Sebastian Schanz


Wie geht es weiter an der Mainquerung bei Baunach? Das fragen sich seit Monaten Pendler aus dem Norden auf der Bundesstraße 279 - denn seit der Erneuerung der ersten von drei Brücken im Sommer tut sich nichts mehr.

"Nach außen hin tut sich derzeit nichts. Aber! Über die Wintermonate wurde der nächste Bauabschnitt, die Erneuerung der Mainbrücke, vorbereitet, ausgeschrieben und an eine Baufirma vergeben", antwortet Uwe Zeuschel, der Bereichsleiter für den Straßenbau am staatlichen Bauamt Bamberg. Aktuell laufen demnach die Vorbereitungen für den Bau. "Sobald es die Vorbereitungen und die Witterungsverhältnisse zulassen, wird wieder Bautätigkeit zu sehen sein", verspricht der Baudirektor. Den Start verzögern derzeit Witterung und Untergrund: "Es hat viel geregnet. Im Moment ist alles aufgeweicht", erklärt Zeuschel.

Unterhalb der Brücken ist der Main über seine Ufer getreten, hat die Baunacher Seen und die Auen zu einer großen Wasserfläche mit unterschiedlichen Strömungen verschmolzen. Der Feldweg, den Wanderer und Angler nutzen, führte noch am Dienstagmorgen direkt ins Wasser. Bis Mittwochnachmittag war das Hochwasser jedoch schon deutlich zurückgegangen.

"Wenn alle Bedingungen mitspielen, können wir bereits im April mit den Bauarbeiten beginnen", sagt Zeuschel. Wie bei der ersten Brücke, der Mainflutbrücke, startet das Vorhaben wieder mit der Errichtung der Behelfsumfahrung.

Diese seitliche Ersatzbrücke ist nötig, weil die Bundesstraße 279 als wichtige Verkehrsader im ganzen nordbayerischen Raum gilt - denn sie verbindet die Stadt Bamberg über die Autobahn A 73 mit der Stadt Fulda in Hessen. Über die Mainquerung rollen täglich 13 000 Fahrzeuge. Eine Vollsperrung des Nadelöhrs kommt für die Planer aus dem staatlichen Bauamt daher nicht in Frage.

Im Laufe der Bauarbeiten, besonders wenn es an die Erneuerung der Deckschicht der Straße geht, wird die B 279 dann aber zeitweise mit einer Ampel halbseitig gesperrt.

Das Gesamtprojekt hat es in sich: Rund neun Millionen Euro wird die Erneuerung der drei Einzel-Brücken - der Mainflutbrücke, der Mainbrücke und der Baunachbrücke - insgesamt kosten.

Eine Herausforderung ist auch der Naturschutz. Denn die Verkehrsader quert bei Baunach die Mainaue, einen ökologisch sensiblen Bereich mit entsprechenden Schutzgebieten und Hochwasserereignissen.

Bis 2022 soll die gesamte Erneuerung der Mainquerung samt Renaturierung laut Zeuschel abgeschlossen sein.