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Brücke in Breitengüßbach wird früher fertig


Autor: Hans Kurz

Breitengüßbach, Mittwoch, 13. April 2016

Wenn die Bahn in fünf Monaten wieder fährt, sind noch längst nicht alle Bauarbeiten abgeschlossen. Für Breitengüßbach gibt es aber eine gute Nachricht.
Wo die Zückshuter Straße Ende des Jahres wieder über die Bahngleise führen soll, ragt derzeit erst die Verschalung für das Widerlager der neuen Brücke aus der Baugrube.  Foto: Hans Kurz


Ab dem 5. September sollen zwischen Bamberg und Lichtenfels wieder Züge rollen. War's das dann mit der Großbaustelle? Nein. Rund um die Gleise ist dann noch lange nicht alles fertig. Und auch die Bahn selbst wird noch nicht auf allen vier der neuen Gleise fahren. Denn die Neubaustrecke des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 8 (VDE8) durch den Thüringer Wald von Erfurt bis Ebensfeld soll erst im Dezember 2017 in Betrieb gehen.

Die Bahn hat also noch Zeit, das Überwerfungsgleis bei Unteroberndorf fertig zubauen. Denn bis dahin fahren die ICE zwischen Berlin und München weiterhin durch den Frankenwald auf der alten Strecke - und nicht auf den neuen Hochgeschwindigkeitsgleisen. Die werden ohnehin zwischen Breitengüßbach und Kemmern noch auf Jahre hinaus im Nichts enden - zumindest so lange, bis klar ist, wie und ob es durch oder um Bamberg herum weitergeht mit dem Ausbau.

Auch auf den Straße wird nach dem Ende der Bahnsperrung noch nicht alles in den einst gewohnten oder dann neuen Bahnen verlaufen. So sollten nach dem Bauzeitplan die neuen Brücken erst ab Mitte kommenden Jahres fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben werden.


Nadelöhr wird entschärft

Zumindest an einer Stelle wird es nun offenbar doch etwas schneller gehen. In Breitengüßbach soll die Brücke Zückshuter Straße bereits Ende diesen Jahres wieder befahrbar sein. Die Brücke ist die wichtigste Verbindung zwischen den Teilen Breitengüßbachs dem westlich und östlich der Bahntrasse. "Ein Nadelöhr", nennte es Michael Dotterweich, Leiter der Bauleitplanung des kreiseigenen Tiefbaus.

Da es sich hier um die Kreisstraße BA 16 handelt ist für den Bau der neuen Brücke eine Kreuzungsvereinbarung zwischen der Bahn und dem Landratsamt nötig. Diese wurde nun vom Bauausschuss des Kreistags beschlossen. Dabei betonte Dotterweich, dass das Bauwerk - nicht wie ursprünglich vorgesehen erst im Juli 2017, sondern - bereits im September 2016 fertiggestellt werden soll. Abriss und Neubau der Brücke wurde nötig, um breitere und höhere Durchfahrten für die dann viergleisige Bahn zu schaffen.

Zusätzlich werden auf der Brücke auf beiden Seiten 2,50 Meter breite Geh- und Radwege angelegt. Unter der Brücke werden auf beiden Seiten der Gleise ebenfalls Durchlässe für Geh- und Radwege geschaffen. Voraussichtliche Kosten für das Bauwerk: 4,2 Millionen Euro. Mehr als 90 Prozent davon muss, die Bahn, also der Bund übernehmen. Die 400 000 Euro Kreisanteil werden zudem etwa 75 Prozent gefördert. Verbleiben rund 100 000 Euro - für den Landkreis Bamberg also geradezu ein Schnäppchen. Und das soll jetzt auch noch schneller als gedacht fertig werden.


Bahnsteig ohne Zugang?

Nach den neuesten Informationen von Breitengüßbachs Bürgermeisterin Sigrid Reinfeder (UBB) soll der Verkehr zwar noch nicht gleich im September wieder rollen, aber provisorisch bereits im Oktober für Fußgänger möglich sein . Die allgemeine Verkehrsfreigabe soll dem noch im Dezember 2016 erfolgen.

Anderorts hat sich an den Aussichten bislang wenig geändert. Für die Straßenbrücke bei Unteroberndorf gilt laut Reinfelder weiterhin der Juli 2017 als Termin. Die nächste Baustelle Richtung Norden, die neue Anbindung des Haltepunkts Ebing, erscheint dagegen weiterhin als Schildbürgerstreich der Planer. Wenn ab September die Bahn wieder fährt, wird auch der Stopp der Regionalzüge in Ebing wieder möglich sein. Fahrgäste werden sich aber kaum dort einfinden. Denn bis dahin wird die Mainbrücke abgerissen, die derzeit noch als Baustellenzufahrt dient. Ein Ersatzsteg für Fußgänger ist zwar im Gespräch, aber die neue Brücke selbst soll erst im Juli 2017 fertig sein.

Nicht viel schneller dürfte es mit der neuen Anbindung der Kreisstraße BA 32 über die Unterführung bei Zapfendorf Süd vorangehen. Die Behelfsbrücke, die im Süden Zapfendorfs errichtet wurde, die auch als Ersatz für den nördlichen Bahnübergang bis zur Fertigstellung der Brücke am Sportplatz dienen muss, soll jedenfalls nach dem Bauzeitplan noch bis Ende des kommenden Jahres stehen bleiben.