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Brose-Basketballer fühlen sich von Stadt nicht wertgeschätzt


Autor: Michael Memmel

Bamberg, Montag, 23. Januar 2017

Brose Bamberg legt eine Studie vor, die beweisen soll, wie stark die Stadt vom Basketball profitiert. Der Verein fordert deshalb eine höhere Förderung.
Auch die Basketball-Fans sind ein Wirtschaftsfaktor. Foto: Daniel Löb/dpa


Erst seit Oktober ist Jörg Ullmann der Vertriebschef beim achtfachen deutschen Basketball-Meister Brose Bamberg. Und eine Frage treibt ihn seitdem um: "Warum unterstützt die Stadt uns nicht mehr?" Die knapp sechsstellige Förderung durch die Sparkasse und die Stadtwerke plus eine vergünstigte Hallenmiete sind aus seiner Sicht zu wenig im Vergleich zu dem Nutzen, den die Stadt aus den Erfolgen von Trinchieris Truppe zieht. "Wir fühlen uns nicht wertgeschätzt", sagt Ullmann und verweist auf die Millionen-Beträge, die Symphoniker und Theater erhalten.


14,3 Millionen Euro regionale Wertschöpfung

Um die Vorteile für Bamberg mit Zahlen untermauern zu können, hat der Verein eine Studie bei der Stuttgarter Agentur Valumedia in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse haben Ullmann und Geschäftsführer Rolf Beyer bereits im Dezember dem Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) vorgestellt - und gestern nun auch den Medien. Die zentralen Aussagen lauten: Brose Bamberg sorgt für 14,3 Millionen Euro regionale Wertschöpfung durch "konsumwirksame" Personalausgaben, Steuern, eigene Investitionen und die Kaufkraft von Besuchern. Den medialen Werbewert für die Stadt durch die Basketballer beziffert die Agentur auf fünf Millionen Euro. Und durch Umfragen werde belegt, dass außerhalb Bayerns die Unter-40-Jährigen bei Bamberg eher an Basketball als an Symphoniker oder Weltkulturerbe denken.

Ullmann wünscht sich deshalb eine Steigerung der städtischen Unterstützung um "einen deutlich sechsstelligen Betrag". OB Starke hat allerdings schon beim Neujahrsempfang des Vereins deutlich gemacht, dass sich die Kommune bereits ausreichend engagiere. Und da kannte er die Studie schon. In seiner Rechnung kam er auf rund eine Million Euro Förderung.