Bremsen am Zug qualmten - Bahnhof in Bamberg gesperrt
Autor: Anna Lienhardt
Bamberg, Mittwoch, 02. Mai 2018
Die Bremsen eines mit Kohle beladenen Güterzuges waren so heiß gelaufen, dass es gefährlich qualmte. Die Feuerwehr rückte an.
Als am Mittwochnachmittag die Feuerwehr ihre Schläuche wieder einrollt, riecht es noch ordentlich nach heißem Eisen - deutlich mehr, als man es von bremsenden Zügen im Bamberger Bahnhof gewohnt ist. Hinzu kommt der Gestank nach Verbranntem. In diesem Fall war es offenbar ein Plastikteil an einem Waggon, wie von Peter Wolf, Pressesprecher bei der Bundespolizeiinspektion Würzburg, zu erfahren war.
Starke Rauchentwicklung
Es war 11.10 Uhr, als ein mit Kohle beladener Güterzug in den Bahnhof einfuhr. "Die Bremse war fest, die Bremsbacken zu. Dadurch kam es zu einer Hitze- und starken Rauchentwicklung", erläutert Wolf auf Anfrage. Ein Plastikteil am Zug habe Feuer gefangen, "doch es brannte weder der Zug, noch die geladene Kohle", stellte der Pressesprecher klar. Zwischenzeitlich waren entsprechende Vermutungen in den sozialen Netzwerken im Internet kursiert. Den schwer beladenen Güterzug jedenfalls behielt die Feuerwehr im Auge: "Wir sind zur Sicherung geblieben und haben mit der Wärmebildkamera die Temperatur kontrolliert", erklärte Stadtbrandrat Matthias Moyano auf Nachfrage. Die Zugführer hätten zuvor die Flammen an den Rädern selbst mit einem Feuerlöscher in den Griff bekommen. Die Feuerwehr hatte vorsichtshalber zwar einen Schlauch bereit gelegt, um im Ernstfall eingreifen zu können, doch gelöscht werden musste nichts mehr.
Bahnhof war komplett gesperrt
Zwischenzeitlich war der komplette Bahnhof für etwa eine halbe Stunde gesperrt, später nur noch das Gleis 1 - auf dem der Zug stand - und das direkt daneben verlaufende Gleis 2. Die Herausforderung: "Der Strom der Oberleitungen musste abgestellt, diese geerdet werden. Schließlich laufen da 15 000 Volt durch", merkte Peter Wolf, der Sprecher der Bundespolizei in Würzburg, an. Auch, nachdem die meisten Gleise wieder freigegeben waren, kam es im Nachgang zu dem Einsatz noch zu Verspätungen im Zugverkehr. Verletzt wurde niemand.