Eine Machbarkeitsstudie hält ein Bierkulturzentrum im Landkreis Bamberg für wirtschaftlich realistisch. Nun werden private Investoren gesucht.
Das Bierkulturzentrum besteht nach der Idee der Planer aus mehreren Modulen. Die Ausstellungs- und Erlebnisfläche ist eines davon: Geschichte und Tradition des Brauens sollen dargestellt werden und in einer Mitmachbrauerei auch erfahrbar werden. Neben der Versuchsbrauerei soll auch eine Profibrauerei gebaut werden, die Kooperationen mit Partnern ermöglicht. Foyer, Shop und viel Platz für Weiterbildungen und Tagungen sollen ebenfalls entstehen. Ein Eventbereich soll für Messen und Kongresse Raum bieten. In den Außenanlagen sollen Pflanzen angebaut werden, die für das Brauen benötigt werden. Vorgesehen ist auch ein Restaurant mit rund 100 Sitzplätzen sowie ein Hotel Garni mit etwa 80 Zimmern.
Die Gesamtkosten für das Mammutprojekt werden von den Konzeptplanern mit 38,9 Millionen Euro brutto angegeben. Allein das Gebäude würde bei Realisierung aller im Nutzungskonzept vorgesehenen Module 21,5 Millionen Euro kosten. Zwei Millionen sind für Außenanlagen vorgesehen, 3,7 Millionen Euro für die Ausstattung und Kunstwerke. Die Planer gehen davon aus, das Grundstück kostenlos zur Verfügung gestellt zu bekommen, für das Herrichten und Erschließen sind 230 000 Euro eingeplant. 1,8 Millionen Euro sind für unvorhergesehene Teuerungen veranschlagt, weitere Millionen für die zu erwartende jährliche Verteuerung von Bauarbeiten. Fördergelder winken etwa vom Freistaat. Im besten Fall geht die Studie von einem jährlichen Plus von 23 000 Euro aus. Im schlechtesten Fall von einem Defizit von 454 000 Euro. Die Wirtschaftlichkeit ist laut Studie gegeben.
Die Planer gehen von 93 500 Besuchern im Jahr aus. Zum Vergleich: Die Bier-Erlebniswelt in Bayreuth hat rund 20 000 Besucher im Jahr, 50 000 sind es im Bayerischen Brauereimuseum in Kulmbach, 8000 im Brauereimuseum in Bamberg, 250 000 kommen jährlich zum Baumwipfelpfad Steigerwald. Das Guinness-Store-House in Dublin hatte 2017 sogar 1,7 Millionen Besucher.
Je nachdem, ob alle Module verwirklicht werden, wäre eine Nutzfläche zwischen 5270 und 8420 Quadratmetern nötig, eine Grundfläche zwischen 3000 und 4770 Quadratmetern wäre vonnöten.
Der Landkreis will das Projekt nicht selbst realisieren, sondern nur den Weg bereiten. Private Investoren sind gefragt.
Im Kreisausschuss gab es regen Zuspruch für das Projekt, aber auch heftige Kritik, mehr dazu lesen Sie im Premiumbereich auf infranken.de
ja, ja, für die Verherrlichung der Sauferei haben wir Geld
Die lernen einfach nicht dazu!
Es gibt eine kleine Mitmachbrauerei, inzwischen seit vielen Jahren, in Memmelsdorf und ich glaube Brauereiführungen gibts auch schon zu Genüge......einen Bierwanderweg (oder wie auch immer er heißt) gibts auch. Also zu was so eine enorme Flächenversiegelung?
Zum Bierkulturfest in Memmelsdorf gehn doch auch nur die, die gesehen werden wollen, denn zu diesen überteuerten Preisen und den Minigläsern will doch kein klardenkender sein Bier und seine Brotzeit genießen, wenn man viel mehr für sein Geld in den umliegenden Dörfern bekommt.
Dieses Jahr müssten die Verantwortlichen zudem auch "Glühbier" ausschenken, damit man sich den A.... nicht abfriert. Bin gespannt auf die Berichte nach dem Wochenende im Ft!
Bamberger Bierkultur bedeutet für mich nicht ein Zentrum für Massentourismus und einen Invest von Millionen und noch mehr Touristen , die unsere Infrastruktur schon jetzt schlecht verkraftet.
Ich besuche lieber einen unserer gemütlichen Bierkeller oder Gaststätten.Aus gleichem Grund meide ich Veranstaltungen wie das Oktoberfest.Das Trationelle ist hier nahezu verschwunden, es geht nur noch um Kommerz.
Da muss man leider gar nicht aufs Oktoberfest, es reichen doch schon die Bamberger Feste, wie Sandkerwa und Canalissimo. Dort bekommt man doch auch nur noch Essen und Getränke zu überteuerten Preisen bzw in Größen, die wir Franken nicht kennen sollten. Ich kann mich an die Anfänge vom Cnalissimo erinnern, wo es alles noch zu guten Preisen gab, aber als ich das letzte Mal dort war, kaufte ich mir ein Käsebrot, wo der Aufstrich so dünn drauf war, dass man das Brot noch durchsah und zu einem Wucherpreis, das muss ich nicht mitmachen..
Hat schon mal jemand durchgerechnet, wieviele Schulen man mit einer solchen Summe in einen Zustand versetzten könnte, der einer zivilisierten Wohlstandsgesellschaft würdig wäre? Wo sind denn da die "Investoren"?