Brandstifter-Prozess in Bamberg: Doch noch kein Urteil
Autor: Anna Lienhardt
Bamberg, Donnerstag, 04. Dezember 2014
Das Urteil im Bamberger Brandstifter-Prozess ist nicht wie erwartet am Donnerstag gefallen. Stattdessen wurden zwei neue Verhandlungstage angesetzt: der 8. Dezember, 15 Uhr, und der 10. Dezember, 9 Uhr.
Der Sitzungssaal war gut mit Zuhörern gefüllt, die Stimmung gespannt. Denn für Donnerstag wurde das Urteil gegen die beiden Angeklagten erwartet, die die Räume eines Sonnenstudios am Babenbergerring angezündet haben sollen. Der Prozess gegen den 32-jährigen Sami C. und dessen acht Jahre jüngeren Neffen Yasin T. (Namen geändert) läuft - mit Unterbrechungen - nun schon seit dem 14. Juli.
Doch die Zweite Strafkammer des Bamberger Landgerichts sprach anstatt eines Urteils zwei weitere Termine aus: Den 8. Dezember, 15 Uhr, und den 10. Dezember, 9 Uhr. Das hat zwei Gründe: Zum einen hatte Sami C. eine außergerichtliche Stellungnahme eingereicht, nachdem am vergangenen Verhandlungstag die Plädoyers gehalten worden waren.
Handys erneut auswerten
Wie Vorsitzender Richter Manfred Schmidt erläuterte, habe Sami C. ein Schreiben verfasst.
Außerdem ist der Kammer laut Schmidt ein wichtiger Punkt aufgefallen, der möglicherweise noch nicht ausreichend erörtert ist: Die Auswertung der Handydaten aus den Geräten der beiden Angeklagten. Schmidt betonte, dass das Gericht hier seiner Sorgfaltspflicht nachkomme.
Wie Thomas Pohl, stellvertretender Pressesprecher des Landgerichts Bamberg auf Anfrage erläuterte, könnten sich aus der erneuten Überprüfung der "Funkzellenauswertung" neue Anhaltspunkte ergeben.
Er merkte zudem an: "Das ist eines der rechtlich-juristisch anspruchsvollsten Verfahren seit Jahren."