Brand: 80 Menschen können noch nicht zurück

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Das Kinderfahrrad hat zwar deutliche Spuren vom Kellerbrand in Lichteneiche, wird aber weiter gebraucht. Foto: Anette Schreiber
Das Kinderfahrrad hat zwar deutliche Spuren vom Kellerbrand in Lichteneiche, wird aber weiter gebraucht. Foto: Anette Schreiber
Gut zwei Wochen nach dem Kellerbrand in LichteneicheFoto: Anette Schreiber
Gut zwei Wochen nach dem Kellerbrand in LichteneicheFoto: Anette Schreiber
 
Gut zwei Wochen nach dem Kellerbrand in LichteneicheFoto: Anette Schreiber
Gut zwei Wochen nach dem Kellerbrand in LichteneicheFoto: Anette Schreiber
 
Gut zwei Wochen nach dem Kellerbrand in Lichteneiche Foto: Anette Schreiber
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Gut zwei Wochen nach dem Kellerbrand in LichteneicheFoto: Anette Schreiber
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Gut zwei Wochen nach dem Kellerbrand in LichteneicheFoto: Anette Schreiber
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Gut zwei Wochen nach dem Kellerbrand in LichteneicheFoto: Anette Schreiber
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Gut zwei Wochen nach dem Kellerbrand in LichteneicheFoto: Anette Schreiber
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Gut zwei Wochen nach dem Kellerbrand in LichteneicheFoto: Anette Schreiber
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Gut zwei Wochen nach dem Kellerbrand in LichteneicheFoto: Anette Schreiber
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Gut zwei Wochen nach dem Kellerbrand in LichteneicheFoto: Anette Schreiber
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Gut zwei Wochen nach dem Kellerbrand in LichteneicheFoto: Anette Schreiber
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Gut zwei Wochen nach dem Kellerbrand in LichteneicheFoto: Schreiber
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Gut zwei Wochen nach dem Kellerbrand in LichteneicheFoto: Schreiber
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Gut zwei Wochen nach dem Kellerbrand in LichteneicheFoto: Schreiber
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Gut zwei Wochen nach dem Kellerbrand in LichteneicheFoto: Schreiber
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Gut zwei Wochen nach dem Kellerbrand in LichteneicheFoto: Schreiber
Gut zwei Wochen nach dem Kellerbrand in LichteneicheFoto: Schreiber
 

Noch immer ist ungewiss, wo die 80 Menschen aus dem "Hochhaus" in Lichteneiche nach dem Brand vor zwei Wochen wohnen werden.

Ein angekokeltes Bilderbuch. Keine weitere Überlegung - Müll. Nicht so in der Schlesienstraße 125 in Lichteneiche. Hier herrscht gut zwei Wochen nach dem Kellerbrand, der das Hochhaus für seine rund 80 Bewohner unbewohnbar gemacht hat, Betriebsamkeit. Eine traurige. Immobilienbesitzer Peter Baum hat die Leute in Kenntnis gesetzt, dass sie ihre Keller leer räumen müssen. Mittwochvormittag und allerspätestens bis Samstag, sagt er dem FT auf Nachfrage.

Rund um den Kellereingang stinkt's es immer noch bestialisch. Es gibt Menschen in weißen Einmalanzügen und mit Mundschutz, die mehr oder weniger verkohlte Sachen aus dem Keller schaffen. Sie arbeiten für die Versicherungen und bestücken einen abseits stehenden kleineren Container. Aber nur zwei oder drei, so Baum, hatten eine Hausratversicherung.

Die ohne die weißen Anzüge und Mundschutz tragen ihre verkohlten Habseligkeiten in den großen Container, den Baum ihnen stellt. Aber immer wieder holen sie auch Sachen wieder heraus. Die Entscheidungen fallen offenbar schwer. Es wird ganz genau geprüft, ob etwas wirklich entbehrlich ist. Selbst stark verschmorte Kinderräder sind es offenbar nicht.

Die Ärmsten der Armen

Memmelsdorfs Bürgermeister Gerd Schneider (parteilos) nannte die Menschen hier bei einem früheren Termin im Zusammenhang mit dem Kellerbrand die Ärmsten der Armen. Auch an diesem Tag ist er wieder vor Ort und steht den Bewohnern der Schlesienstraße 125 zur Seite. Hilfe erhalten sie auch vom Memmelsdorfer Josefsverein, der mit einer fünfköpfigen Abordnung zupackt. Man schleppt und ist beim Abtransport mit Fahrzeugen behilflich. Christina, die junge Sprecherin der Wohnungslosen, zollt den Männern vom Josefsverein höchsten Respekt. "Die sind nicht mehr so jung und packen so an."

Ihre Oma ist zum Glück untergekommen, lässt sie einigermaßen erleichtert wissen. Erst einmal. "Im Moment sind alle untergekommen", stellt auch Schneider fest. Die Betonung liegt auf: im Moment. "Ich brauche dringend eine Wohnung", legt ihm ein 60-jähriger Bewohner ans Herz, der seinerseits mit seiner Frau untergekommen ist. Vorübergehend. In einem Hotel von Peter Baum, zum Sonderpreis von 15 Euro die Nacht.

Wer nicht bei Verwandten, die meist zuvor schon beengt gelebt haben, Unterschlupf gefunden hat, ist auf Ferienwohnungen oder eben weitere Hotelzimmer verteilt. Die Frage der Finanzierung bleibt noch einigermaßen ungeklärt. Der von der Gemeinde eingerichtete Spendenfonds ist zwar auf rund 11 000 Euro angewachsen. Das Geld dürfte aber sicher schon aufgebraucht sein. "Wer sagt, er kann seine Bleibe nicht zahlen, wird unbürokratisch unterstützt", so Schneider.

Bambergs OB Andreas Starke (SPD) würde gerne helfen, weiß Schneider, der auf die Ludwigstraße 14 bis 16 spekuliert hat: nicht mehr benötigte Flüchtlingsunterkünfte. Doch wie sich zeigte, sind die inzwischen ans Studentenwerk vermietet. Schneider bekommt von Behörden immer zu hören, die Gemeinde müsse in Fällen, wo deren Bürgern Obdachlosigkeit droht sind, für Unterkunft sorgen. Nur: Kaum eine Gemeinde wird für so viele Menschen Wohnungen vorhalten können.

Schneider hat bei den Wohnbaugenossenschaften nachgefragt und mit Ausnahme der Gewobau keine Resonanz erhalten. Die Gewobau hat ab April Hilfe zugesagt.

Wie viele dauerhaft nach einer neuen Bleibe suchen, ist derzeit schwer zu sagen. Wenn man Peter Baum fragt, wollen alle Mieter wieder in die Schlesienstraße 125 zurückehren. Der Bürgermeister schätzt die Situation nach den Rückmeldungen, die er bekommt, ganz anders ein.

Wie lange wird es dauern, bis das "Hochhaus" wieder bewohnbar ist? Baum hält sich gegenüber der Zeitung bedeckt, spricht von einigen Wochen, gegenüber dem Bürgermeister hingegen war von Monaten die Rede. "Wenn nur jede Gemeinde eine Wohnung anbieten würde, vorübergehend oder dauerhaft , wäre sehr geholfen", so Schneider.

Der Landrat kümmert sich, erklärt Memmelsdorfs Bürgermeister Gerd Schneider (parteilos). Wie Pressesprecher Frank Förtsch vom Landratsamt bestätigt, gibt es dank der Vermittlung von Johann Kalb (CSU) bereits ein konkretes Hilfsangebot: Die Stadt Hallstadt stellt in Kürze fünf Wohnungen zur Verfügung. Bürgermeister Thomas Söder (CSU) hat darüber auch den Stadtrat in dessen jüngster Sitzung informiert.

Eigentlich ist die städtische Immobilie in der Mainstraße für den Abriss bestimmt, damit das Areal bei der Marktscheune neu gestaltet wird. So standen Wohnungen leer, die man so nicht auf den freien Markt hätte bringen können. Um nun aber den Menschen aus der Nachbargemeinde zu helfen, werden fünf Wohnungen in den Obergeschossen - im Parterre sind Geschäfte und ein Atelier untergebracht - kurzfristig ertüchtigt. Der Bauhof streicht, macht Böden und Sanitärbereich nutzbar. Die Stadt investiert hier im vier- bis fünfstelligen Bereich. Man möchte denjenigen helfen, die einige Wochen oder Monate eine Unterkunft brauchen, so Söder. Auf Nachfrage erklärt er, man werde höchstens eine kleine Miete verlangen und sicher nicht kostendeckend sein. Im Vordergrund stehe der Hilfsaspekt, weil Hallstadt auch froh war, als in der Notsituation (Hochwasser) geholfen wurde.

Spontan reagiert

Spontan hat auch Heiligenstadts Bürgermeister Helmut Krämer (CSU/Einigkeit) Hilfe angeboten: Sechs Ferienbungalows mit jeweils zwei Wohnungen für bis zu sechs Personen. Die sind jedoch auf dem freien Markt und regulär zu bezahlen: Pro Nacht 60 Euro für zwei Personen, jede weitere kostet zehn Euro zusätzlich. Für Krämer ist Hilfe selbstverständlich, weil er als 13-Jähriger selbst nach einem Brand nichts mehr hatte.

Auf Nachfragen des FT erklärt Pressesprecher Förtsch, dass der Landkreis alle angemieteten Flüchtlingsunterkünfte, die aufgrund rückläufiger Asylbewerberzahlen nicht mehr belegt waren, wieder zurückgegeben hat. In der Zwischenzeit würden sie nun wieder anders genutzt. Demnach gebe es hier keine Kapazitäten mehr.

Mit Memmelsdorf sei man in stetem Austausch und werde weiter helfen. Die Bürgermeister etwa sollen bei der Dienstversammlung angesprochen werden, wenn man wisse, was in Lichteneiche genau benötigt wird.