Druckartikel: Boshi-Häkeln macht jungen Strullendorfern Spaß

Boshi-Häkeln macht jungen Strullendorfern Spaß


Autor: Andrea Spörlein

Strullendorf, Montag, 12. Mai 2014

Strullendorfer Schüler stellten die kultigen Wollmützen nicht nur selbst her, sondern trafen auch deren Erfinder.
Boshi flieg! Die Strullendorfer Grund- und Mittelschüler werfen ihre selbstgemachten Mützen in die Luft. Unter ihnen die Erfinder der Boshi in Deutschland, Felix Rohland und Thomas Jaenisch. Foto: Andrea Spörlein


Nicht jeder erinnert sich gerne an seine ersten Strick- und Häkelversuche in der Grundschule. Meist entstanden dort mit wenig Spaß und manchmal mit noch weniger Engagement Dinge, die schon Generationen von Schülern vorher angefertigt hatten und die dann gleich wieder in irgendeiner Schublade vergessen wurden.
Dass das auch anders geht, haben die vierten Klassen der Grund- und Mittelschule Strullendorf unter Beweis gestellt. Sie haben ihre eigenen Boshi-Mützen gehäkelt und das Ergebnis hat alle begeistert.

"Insbesondere auch die Jungs waren voll dabei und haben tolle Ergebnisse erzielt", erklärt Fachlehrerin Irmgard Motzel. Sie hat zusammen mit ihrer Kollegin Susanne Saffer Felix Rohland und Thomas Jaenisch, die beiden Erfinder der Boshi-Mützen, bei einer Fortbildung im Textilmuseum in Helmbrechts kennengelernt. Die Idee sich selbst warme Mützen zu häkeln ist bei einem Skilehreraustausch in Japan 2009 entstanden. Die gebürtigen Hofer wurden von einer Kollegin aus Spanien in die Kunst des Häkelns von Mützen eingeweiht. Mittlerweile haben sie ihre Technik weiterentwickelt und ein eigenes Label gegründet. Die selbstgehäkelten Mützen in den Trendfarben wie z.B. Neonpink, Pastellmint oder Ocker sind zu einem richtigen Hype geworden.

Die Strullendorfer Lehrerinnen waren sofort begeistert von den Ideen, und insbesondere der Qualität der Wolle sowie von den trendigen Farben der beiden Jungunternehmer. So hat man gleich vor Ort noch entschieden, dass in diesem Jahr an der Strullendorfer Schule Boshi-Mützen gehäkelt werden. Statt einer Mittagspause ging es dann gleich zum Einkaufen der notwendigen Utensilien.

Im WTG-Unterricht ist diese Entscheidung mit viel Begeisterung aufgenommen worden. Mit Luftmaschen und halben Stäbchen sind sehr schnell farbenfreudige Boshi-Mützen entstanden. "Alle war ganzen stolz, wie sie zum ersten Mal ihre eigene Mütze aufsetzen konnten", erinnert sich Irmgard Motzel und fügt hinzu, dass alle "Mützen nur in der Schule gehäkelt wurden".

Ein weiteres Highlight war sicherlich der Besuch der beiden Boshi-Erfinder in Strullendorf. Natürlich kamen Felix und Thomas auch mit ihrer ganz persönlichen Boshi-Mütze in die Schule. Sie haben sich zur Freude der Viertklässler viel Zeit genommen, über sich erzählt, Autogramme auf die Anleitungsheftchen geschrieben und sich für Fotos zur Verfügung gestellt. Bei den beiden Fachlehrerinnen sind inzwischn schon viele Anfragen aus den momentanen dritten Klassen gekommen, denn auch da will man im nächsten Schuljahr "seine ganz spezielle und eigene Boshi häkeln".

Was ist Boshi?

Boshi ist der japanische Begriff für Mütze. Insbesondere bei Jugendlichen wird dieses Lehnwort inzwischen für selbstgehäkelte Mützen benutzt. Wobei damit im weiteren Sinn auch eine gekaufte Mütze gemeint sein kann, solange sie aus Handarbeitsfertigung stammt. (Quelle: Wikipedia)