Rettungseinsatz in Bamberg: Trainsurfer drohen ernste Konsequenzen
Autor: Alexander Milesevic, Ellen Schneider
Bamberg, Freitag, 13. Juni 2025
Ein junger Mann erlitt Verletzungen beim Trainsurfing in Bamberg und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Die Ermittlungen der Polizei zu dem Vorfall laufen.
Ein 19-Jähriger aus Thüringen hat sich beim sogenannten Trainsurfen am Bahnhof in Bamberg verletzt. Laut einem Polizeisprecher kletterte der junge Mann am Mittwochnachmittag (11. Juni 2025) zwischen zwei Waggons eines Zuges. Während der Regionalexpress am Gleis 3 stand, kam er zwischen den Waggons mit einer Hochspannungsleitung in Kontakt. "Daraufhin erlitt er einen Stromschlag mit rund 1000 Volt Spannung," teilte die Polizei mit, und stürzte ins Gleisbett. Er erlitt Verbrennungen und Abschürfungen.
Beamte fanden den Mann geschockt und verletzt am Bahnsteig sitzend. Zeugen hatten zuvor die Polizei alarmiert. Der Mann sei ansprechbar gewesen und habe sich offenbar selber befreien können, so der Sprecher. Der 19-Jährige habe sich zudem selbst als "Trainsurfer" bezeichnet.
Trainsurfer nach Unfall in Bamberg in Klinik - Polizei warnt eindringlich
"Die Einsatzkräfte konnten sich mit dem jungen Mann verständigen, mussten jedoch erst die Bestätigung über Einstellung des Fahrbetriebs im betroffenen Bereich seitens der Bahn abwarten, um die Rettung vornehmen zu können. Direkt anschließend wurde der Verletzte, der Verbrennungen an beiden Armen erlitten hatte, an den Rettungsdienst übergeben", berichtet die Feuerwehr Bamberg. Der Zugverkehr an Gleis 3 wurde nach dem Vorfall zwischenzeitlich eingestellt - diverse Züge mussten umgeleitet werden. Der Bahnverkehr an anderen Gleisen war laut dem Polizeisprecher nicht davon betroffen. Warum der Mann auf den Zug kletterte, war zunächst unklar. Die Ermittlungen laufen. Der 19-Jährige wurde ins Klinikum Bamberg gemacht.
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Als Trainsurfing wird das verbotene Mitfahren an der Außenseite oder auf dem Dach von Zügen bezeichnet. Immer wieder werden dabei Menschen verletzt oder sterben sogar. Trainsurfing ist in Deutschland grundsätzlich illegal und als gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr. Zusätzlich können weitere rechtliche Konsequenzen wie Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung oder Kosten für Polizeieinsätze und Zugverspätungen hinzukommen. Bei Trainsurfing droht zudem eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis maximal zehn Jahren.
Auch die Bundespolizei warnte nach dem Vorfall ausdrücklich vor einem Aufenthalt in und an den Gleisen. Dieser sei lebensgefährlich - genauso wie das Mitfahren auf Zügen. Der 19-Jährige muss sich nun wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr verantworten. Der Zug wurde bei dem Vorfall beschädigt und musste zur technischen Überprüfung in ein Betriebswerk gefahren werden.