Die Polizei hat in Bayern einen riesigen Drogen-Onlineversand auffliegen lassen - federführend waren auch Cyber-Ermittler aus Bamberg beteiligt. Mehrere Verdächtige wurde festgenommen.
Nach mehrmonatigen länderübergreifenden Ermittlungen des Bayerischen Landeskriminalamtes (BLKA) unter der Regie der Bamberger Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB), konnte eine professionell agierende Online-Drogenring identifiziert und zerschlagen werden. Davon berichtete die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg am Mittwoch (23. April 2025).
Im Zentrum der Ermittlungen standen sieben in Bayern lebende Personen, die beschuldigt werden, in erheblichem Umfang Betäubungsmittel verpackt und weltweit verschickt zu haben. Die Festgenommenen sind drei Männer und eine Frau, die zwischen 24 und 56 Jahre alt sind und unter anderem die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen.
Kiloweise Drogen per Post verschickt - Bamberger Ermittler lassen Online-Drogenring auffliegen
Den Ausgangspunkt der Untersuchungen bildeten Hinweise aus einem separaten Verfahren des Landeskriminalamts Thüringen. Dank intensiver Datenanalysen konnten Spezialisten des BLKA Tatzusammenhänge in mehreren Bundesländern nachweisen und eine mehrschichtige Täterstruktur aufdecken. In der Gegend um Neuburg an der Donau und Eichstätt wurde schließlich ein logistisches Netzwerk von Verpackern und Versendern identifiziert. Dank einer engen Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizeiinspektion Ingolstadt und einem postalischen Dienstleister wurden zahlreiche Postsendungen mit Betäubungsmitteln – für Empfänger weltweit bestimmt – noch vor dem Versand abgefangen.
Am 7. Februar 2025 wurde laut der Generalstaatsanwaltschaft schließlich zugegriffen: Die Einsatzkräfte nahmen die Tatverdächtigen in Gewahrsam, nachdem Haftbefehle wegen des dringenden Verdachts des bandenmäßigen unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln in erheblicher Menge ergangen waren. Bei den Durchsuchungen von insgesamt fünf Objekten im Landkreis Eichstätt und in Neuburg a. d. Donau wurden 53 Kilogramm Betäubungsmittel - darunter rund 30 Kilogramm Methamphetamin, zwei Kilogramm Heroin und vier Kilogramm Kokain - sowie etwa 150.000 verschreibungspflichtige Tabletten sichergestellt und vom Markt genommen. Besonders bemerkenswert war die professionelle Lagerung und Verwaltung der Substanzen: Teile der Drogen waren bereits in ungefähr 7000 vakuumverpackten Beuteln portioniert. Der geschätzte Verkaufswert der beschlagnahmten Drogen liegt im unteren siebenstelligen Euro-Bereich.
Die weiterführenden Ermittlungen werden derzeit von der Fachgruppe Rauschgifthandel Online (FARO) des BLKA nach eigener Aussage mit Hochdruck fortgesetzt. Eine erste forensische Analyse der sichergestellten Kommunikationsmittel offenbarte umfangreiche Daten: Die Täter hatten eine ausführliche Buchführung angelegt, die - seit etwa April 2024 - mindestens 7250 Bestellungen sowie zugehörige Kundendaten nachverfolgen lässt.
Drogenring agierte äußerst professionell - Verkauf fand im Internet statt
Diese Informationen dienen nicht nur als stichhaltiges Beweismaterial gegen die bereits verhafteten Verdächtigen und weitere Tatbeteiligte, sondern ermöglichen auch die Identifizierung der Besteller. In diesem Zusammenhang weisen die Ermittlungsbehörden erneut darauf hin, dass auch der Erwerb von Betäubungsmitteln über das Internet - ob im Clear- oder Darknet - strafrechtlich verfolgt wird. Entgegen den Aussagen zahlreicher Betreiber solcher Plattformen werden Bestelldaten oft über viele Jahre hinweg gespeichert. Diese Daten sind regelmäßig eine wertvolle Grundlage für kriminalpolizeiliche Untersuchungen.
Die umfassenden Ermittlungen dauern an. Den Beschuldigten drohen nun erhebliche strafrechtliche Konsequenzen. Aufgrund ihres mutmaßlich organisierten, bandenmäßigen und professionell ausgeführten Vorgehens sowie der großen Menge an Betäubungsmitteln drohen ihnen Freiheitsstrafen von fünf bis fünfzehn Jahren.
einsperren, für lange Zeit (hoffentlich) 🤬