Oberfranken: Schockanruf-Serie erreicht Höhepunkt - Täter im Raum Bamberg besonders dreist
Autor: Redaktion
Oberfranken, Freitag, 12. Mai 2023
Seit Montag sind Trickbetrüger in Oberfranken außergewöhnlich aktiv. Allein am Donnerstag kam es zu mindestens sieben Fällen von Trickbetrug durch Schockanrufe - insgesamt wurden 70 Fake-Anrufe gezählt. Die Polizei gibt nun Tipps, wie man sich schützen kann.
Die Serie reißt nicht ab: Seit Montag sind Trickbetrüger in ganz Oberfranken aktiv und weiter erfolgreich. Am Donnerstagnachmittag (11. Mai 2023) erreichte diese Serie ihren derzeitigen Höhepunkt: Eine Vielzahl von Mitteilungen über betrügerische Anrufe ging bei der Einsatzzentrale der oberfränkischen Polizei. Knapp 70 Anrufe konnten gezählt werden. Die Täter probierten es vor allem in Bayreuth, Coburg und Hof - ein besonders dreister Fall ereignete sich aber im Raum Bamberg.
Die Masche ist immer die gleiche: Angebliche Polizisten oder auch Staatsanwälte geben vor, dass ein Angehöriger einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe, oft auch mit tödlichem Ausgang. Dieser Angehörige ist im Hintergrund mit weinerlicher Stimme zu hören, spricht teils selbst am Telefon. Die Angerufenen werden so getäuscht und massiv unter Druck gesetzt: Sie sollen ihren Kindern oder Enkeln helfen und eine Kaution hinterlegen, um ihnen das Gefängnis zu ersparen.
Serie von Schockanrufen in Oberfranken - Insgesamt 300.000 Euro erbeutet
Ein Großteil der Anrufe blieb ohne Konsequenzen. In sechs Fällen gelang das Täuschungsmanöver allerdings. Immer sollte durch eine Geldzahlung eine Haftstrafe abgewendet werden. Es entstand ein Gesamtschaden in Höhe von knapp 300.000 Euro.
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Allein bei einem Schockanruf aus Scheßlitz erbeuteten die Betrüger Schmuck im Wert eines sechsstelligen Betrags. Dabei lotsten die Täter ein Ehepaar über eine weite Strecke bis nach Scheßlitz. In den Abendstunden, gegen 18.50 Uhr, trafen sie dort den Geldabholer auf offener Straße in der Ortsmitte. Mit der Weitergabe von Schmuck sollte eine Kaution bei der Staatsanwaltschaft hinterlegt werden. Der Geldabholer wird wie folgt beschrieben:
- Männlich
- Zirka 35 Jahre
- Etwa 180 Zentimeter groß
- Schlank
- Bekleidung: Blaue Jeans, dunkle Daunenjacke, weißes T-Shirt
Die Kriminalpolizei Bamberg bittet um Hinweise aus der Bevölkerung: Zeugen, die am Donnerstagabend zwischen 18.00 Uhr und 19.00 Uhr verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge in Scheßlitz gesehen haben, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0951/9129-491 bei der Kriminalpolizei Bamberg zu melden.
Trickbetrug-Serie erreicht Höhepunkt - Drei Fälle im Raum Bayreuth
Auch im Raum Bayreuth schlugen Trickbetrüger zu - die Polizei zählte am Donnerstag gleich drei Fälle. Zu einer ersten Geldübergabe kam es gegen 14.30 Uhr in Warmensteinach, Landkreis Bayreuth. Das Opfer übergab einen niedrigen fünfstelligen Betrag an einen Unbekannten auf offener Straße im Königsheideweg. Die Täter hatten sich ihm gegenüber als Polizeibeamte aus Bayreuth ausgegeben. Der Geldabholer wird wie folgt beschrieben: