Bezahlen mit dem Smartphone: ein Test in Bamberg
Autor: Sebastian Martin
Bamberg, Dienstag, 09. Sept. 2014
Beim Bezahlen mit dem Smartphone gehen Mobilfunkanbieter wie Vodafone in die Offensive. Von einem flächendeckenden Einsatz kann aber noch keine Rede sein. In Bamberg ist es in den Geschäften noch Neuland.
Das Bezahlen mit dem Handy ist hierzulande weitgehend unbekannt. Weder Kunden noch Verkäufer haben Erfahrungen mit der neuen Form des bargeldlosen Bezahlens, das zeigt ein Blick nach Bamberg: Karstadt-Verkäuferin Wiltrud Scharf muss bei ihrer Kollegin nachfragen, als es darum geht, ein Stück Seife für 99 Cent per Smartphone abzurechnen. Nach kurzer Diskussion unter Kolleginnen ist klar: Doch es geht.
Das Telekommunikations-Unternehmen Vodafone baut derzeit sein Angebot in Deutschland aus. Auch in Bamberg gibt es seit kurzem die Möglichkeit, auf diesem Wege sein Geld auszugeben.
Keine Pin-Eingabe bis 25 Euro
Nahfeldkommunikation (NFC) heißt die Funktechnik, die das Telefon zur Geldbörse werden lässt. Dazu muss der Kunde nur sein Handy an das Kassenterminal halten. Schon ist der Betrag abgebucht.
So könnten auch die Brötchen beim Bäcker ohne lästige Kleingeldsuche bezahlt werden. Vorausgesetzt, die Kassenterminals sind mit der NFC-Technik ausgestattet. Das soll ein entsprechender Aufkleber an der Tür des Einzelhändlers deutlich machen. Doch das ist bisher erst in einigen Geschäften und Tankstellen der Fall.
Auch bei einer Confiserie-Kette: In der Bamberger Filiale hat bisher aber noch kein Kunde seine Schokolade mit dem Mobiltelefon beglichen, erzählt eine Verkäuferin. Hier sei das Bezahlen mit dem Handy erst ab zehn Euro möglich.
Noch etwas schränkt das hemmungslose Geldausgeben ein: Da das Handy wie eine Prepaid-Kreditkarte funktioniert, muss vor der Shoppingtour Geld auf das Gerät geladen werden. Vodafone kooperiert dabei mit Visa. Die Telekom, die den Dienst "Mywallet" anbietet, mit Mastercard. Wer nicht mehr als 50 Euro von seinem Girokonto überwiesen hat, kann auch nicht mehr ausgeben. Helfen kann da ein Freund, der auch ein NFC-fähiges Smartphone oder die entsprechende Erweiterung besitzt. Sollte man ohne Guthaben an der Kasse stehen, könnte der schnell einen Betrag aufs Handy senden.
Laut Vodafone ist das kontaktlose Bezahlen vor unerlaubten Zugriffen geschützt. Die Abbuchung soll nur auf kürzester Distanz in maximal vier Zentimetern möglich sein. Und nur an den Kassenterminals. 40 000 soll es in Deutschland inzwischen geben.