Beliebtes Kinderbuch: Das "Sams" von Paul Maar ist zurück - Band 10 erschienen
Autor: Marion Krüger-Hundrup
Bamberg, Freitag, 31. Juli 2020
Mit dem Buch "Das Sams und der blaue Drache" legt der Bamberger Kinderbuchautor Paul Maar das zehnte Abenteuer dieses zauberhaften Wesens vor.
Da schlagen die Herzen aller kleinen und großen Kinder höher: Die Wunschmaschine spuckt Erdbeereis und "die sahnigste, schmiegsamste und cremigste Sahne" ohne Ende. Und nicht nur die: Als das Sams sich einen Flugdrachen wünscht, steht plötzlich vor ihm ein ferkelgroßes Lebewesen mit zackigen Flügeln, langer Schnauze mit riesigen Nasenlöchern und dunkelblauen Schuppen.
Ein echter Drache also wie aus der Fabel- und Märchenwelt! Das darf natürlich nicht Frau Rotkohl wissen, die in ihrem Haus keine Tiere duldet. Und tatsächlich ... Aber halt, mehr soll nicht verraten werden. Denn es lohnt sich, selber diese abenteuerliche Geschichte über "Das Sams und der blaue Drache" zu lesen, die jetzt im Verlag Friedrich Oetinger erschienen ist.
Zurück zu den Anfängen
"Sams-Vater" Paul Maar, in Bamberg lebender Kinderbuchautor der Extraklasse, legt damit den zehnten Band der Reihe vor*, die seit fast 50 Jahren Leser in vielen Ländern der Welt hat. Ist damit auch die Perspektive auf ein elftes Sams-Buch eröffnet? "Ich glaube nicht", antwortet Paul Maar doch eher vorsichtig auf die Frage der Reporterin. Ihm falle wohl nichts Neues mehr über das Sams ein, fügt der 82-Jährige hinzu.
Dieser neue zehnte Band geht an die Anfänge zurück, auf die Zeit, als das Sams und sein Papa Taschenbier noch in Untermiete bei Frau Rotkohl wohnten. Wir erinnern uns: Am Ende des ersten Bandes blieb vor lauter Wünscherei nur ein Wunschpunkt im Gesicht des Sams übrig. Der wurde für eine Wunschmaschine eingesetzt. Die dann wegen diffuser Wünsche und damit Überforderung explodierte. "Im Nachhinein habe ich es manchmal bedauert, dass die Wunschmaschine so schnell kaputtging", schreibt Paul Maar in seiner Einleitung. Immer mal wieder habe er sich ausgemalt, was noch alles hätte passieren können, wenn die Maschine nur nicht so schnell geborsten wäre.
Nun hat der Autor seine nachträglichen Wunschmaschinen-Fantasien zu Papier gebracht und auch selbst auf bewährte Weise illustriert. Dabei ist das Sams keinen Tag älter geworden, obwohl es ja schon 1973 auf die Welt kam. In den feuerroten Haaren kein einziges graues Haar, die kecke Nase wie eine Steckdose nach wie vor neugierig in die Höhe gereckt. "Das Sams ist keine irdische, sondern eine fantastische Figur", erklärt Paul Maar. Es sei die Eigenschaft aller fantastischen Figuren wie etwa Feen oder Meerjungfrauen, dass sie nicht älter werden.
"Ich habe etwas von Herrn Taschenbier in mir."
So sei das Sams unverändert "mein Sprachrohr", so Maar. Es vermittle das, was er gern mache: "Wortspiele und Reime". Und der Schriftsteller gibt gleich eine Kostprobe seiner Passion: "Bamberg ist eine schöne Stadt, ein Glück, wenn man dort seine Heimat hat!" Eine Heimat, in der der gebürtige Schweinfurter auch dank seines Erfolges als Autor von über 50 Kinderbüchern seine Schüchternheit überwunden hat: "Als junger Mann war ich recht schüchtern", blickt er zurück und erzählt von seinem strengen, schnell aufbrausenden Vater, der ihm so manche Ohrfeige verpasste.