Belgrader Fans demolieren Stühle in Brose-Arena
Autor: Io Görz
Bamberg, Mittwoch, 16. November 2016
Die Fans von "Roter Stern Belgrad" haben am Dienstag im Jubelrausch Stühle in der Brose-Arena in Bamberg beschädigt.
Eigentlich war die Polizei in Bamberg in Alarmbereitschaft vor dem Spiel der Basketballer von Brose Bamberg gegen Roter Stern Belgrad. "Das ist eine Sportveranstaltung, und wir wollen verhindern, dass sie zu politischen Demonstrationen genutzt wird. Wir wollen Stärke zeigen, deshalb sind ein paar Kräfte mehr als normal im Einsatz", erklärte der stellvertretende Dienststellenleiter der Bamberger Polizeiinspektion, Klaus Linsner, vor der Partie.
Hat das Sicherheitskonzept versagt?
Doch gegen Ende des Spiels in der Brose-Arena feierten die Belgrader Fans so frenetisch, dass Stühle zu Bruch gingen. Auf der Facebookseite von inFranken.de wunderten sich viele Fans und Zuschauer über das Sicherheitskonzept. So schreibt ein Nutzer: "[...] und die sogenannte Security schaut zu. Aber wehe ich hänge meine Jacke mal über ein Werbeschild." Eine andere fragt: "Security und Polizei sind nur rumgestanden und haben zugeschaut ???"
Bereits am Dienstagabend hat der Hallenbetreiber Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei erstattet. Die genaue Höhe des Schadens war am Mittwochmittag noch nicht bekannt. Auf Nachfrage von inFranken.de äußerte ein Polizeisprecher Bedenken, dass die Urheber der Sachbeschädigungen ermittelt werden können. Die Taten seien aus einem großen Pulk von etwa 500 serbischen Fans heraus passiert, einzelne Täter festzustellen sei äußert schwierig.
Im Vorfeld des Spiels sind laut Polizei außerdem noch neun Strafanzeigen und drei Ordnungswidrigkeiten angefallen.
Kritisiert wird von Zuschauern und Fans auch, dass die Fans von Roter Stern Belgrad auf der Nordtribüne nach vorne drängten und die Plätze von Bamberger Dauerkartenbesitzern belegten.
Böller auf Parkplatz gezündet
Nachdem aus einer größeren Gruppe serbischer Basketballfans am Dienstagabend auf dem Brose Arena Parkplatz in der Forchheimer Straße ein Böller abgeschossen wurde, konnte bei der anschließenden Durchsuchung eines 28-jährigen Serben eine Rauchfackel sowie ein Joint aufgefunden werden. Den jungen Mann erwartet nun eine Anzeige nach dem Sprengstoff- und Betäubungsmittelgesetz.