Belgrad-Fans hielten Polizei in Atem
Autor: Bemnjamin Kemmer
Bamberg, Freitag, 14. Dezember 2012
Beim Spiel Brose Bakets Bamberg gegen Partizan Belgrad ging es nicht nur in der Stechert-Arena spannend zu. Mit einigen Fans der Gäste hatten die eingesetzten Polizeibeamten alle Hände voll zu tun.
Es war ein durchaus umfangreicher Einsatz“, erklärt Polizeihauptkommissar Holger Dremel am Tag nach dem „Risikospiel“ der Brose Baskets gegen Partizan Belgrad. Die Fans der serbischen Mannschaft hielten die Polizei bis weit nach Mitternacht auf Trab.
Bereits am Nachmittag trafen die „Partisanen“ in Bamberg ein. Vor der Halle begannen einige Fans zu randalieren. Die Scheibe des Kartenkiosks wurde eingeschlagen. Insgesamt nahm die Polizei fünf Gästefans festnehmen. „Alle sind inzwischen wieder auf freiem Fuß“, erklärt Dremel, fügt aber hinzu, dass sich die Übeltäter nun auf Strafverfahren einstellen müssten.
Auch während des Spiels fiel ein Belgradfan unangenehm auf. Gegen Ende der regulären Spielzeit warf er einen vollen Plastikbecher auf das Spielfeld, traf jedoch nichts als den Hallenboden. Die Polizei war auch hier sofort zur Stelle und zog den Jugendlichen aus dem Fanblock.
Weitgehend blieb die Stimmung in der Halle aber friedlich, was Dremel als Erfolg der guten Vorbereitung der Polizei sieht. „Wir haben das Spiel und die Fans genau richtig eingeschätzt“, so der Beamte, dessen Bamberger Kollegen von der Bereitschaftspolizei unterstützt wurden. Weit über 50 Polizisten seien im Einsatz gewesen, allerdings werde es keine genauen Zahlen für die Öffentlichkeit geben.
Da nicht nur serbische Fans, die aus ganz Deutschland angereist kamen, sondern auch eine Gruppe Kosovo-Albaner erwartet wurden, entschloss sich die Polizei, die beiden Lager vorsorglich sowohl auf dem Weg zur Halle, als auch während des Spiels zu trennen. In verschiedenen Blöcken – getrennt durch das Spielfeld – verfolgten sie das Match. Zwar gerieten nach dem Spiel einige Fans vor der Halle aneinander, doch blieb es auch hier weitgehend friedlich.
Das Weiterkommen der Brose Baskets bedeutet auch für die Bamberger Polizei, weitere sieben Heimspiele genau zu analysieren. „Wenn wir die Teams kennen, die nach Bamberg kommen, werden wir uns wieder zusammensetzen“, so Dremel. Dabei steht die Bamberger Polizei auch in Kontakt mit den Behörden im jeweiligen Land und verfolgt in einschlägigen Internetforen Diskussionen. „Jede Mannschaft und jede Fan-Gemeinde muss anders bewertet werden“, erklärt der Hauptkommissar.
Dass es sich bei den Randalierern nur um einige Wenige handelte, zeigen Erfahrungen Bamberger Fans nach dem Spiel. Belgrader Fans kamen auf sie zu und wünschten ihnen viel Erfolg in der Top-16-Runde der Euroleague.